Forschungsgruppe „Endlagerung als soziotechnisches Projekt“ (EndFo)
Der Ausstieg aus komplexen Großtechnologien wie Kernenergie oder Braunkohle ist nicht nur ein technisches oder Managementproblem, sondern auch eine soziotechnische Herausforderung. Neben den technischen Aspekten des Umbaus der großtechnischen Infrastrukturen und der wirtschaftlichen Neuorientierung gilt es, gesellschaftliche Erwartungen zu reflektieren, ihre Argumente zu prüfen und angemessen zu diskutieren. Mit Konzepten der Technikfolgenabschätzung werden die Neuausrichtung der nuklearen Entsorgung und die damit zusammenhängenden Wechselwirkungen systematisch untersucht.
Die Forschungsgruppe fokussiert auf das gesellschaftliche Projekt, ein Endlager für nukleare Abfälle zu verwirklichen. Sie deutet gleichzeitig dieses Projekt sowie verwandte Fachpolitiken als Teil eines Prozesses „soziotechnischer Transformation“. Mit inter- und transdisziplinären Studien wird die Gestaltung dieser Transformationen ebenso in den Blick genommen wie Schlüsselfragen technischer Infrastrukturen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Schnittstellen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen gewidmet (Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Behördenhandeln).
Angesichts zu erwartender Konfliktfelder ist die vorausschauende Gestaltung von Fachpolitik und Dialog eine wichtige Forschungsperspektive. Ansätze von Long-term Governance und die Analysen zu spätmodernen Gesellschaften werden berücksichtigt. Fragen der Rückholbarkeit, der Reversibilität von Entscheidungen und Möglichkeiten des kollektiven Lernens sind eingebunden. Die interdisziplinäre zu einer integrierten Endlagerforschung weiterzuentwickeln und theoretisch zu untermauern, ist ein wichtiges Forschungsziel.

Zehn ITAS-Thesen zu den veränderten Zeitplänen im Standortauswahlverfahren für ein deutsches Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle.
mehrPortrait | Titel | Name | Telefon | |
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Dr. | Kuppler, Sophie | +49 721 608-28007 | sophie kuppler ∂does-not-exist.kit edu |
Titel | Projektteam | Start |
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Endlager-Forschung mit Bürgerinnen und Bürgern: ITAS-Arbeitspakete im TRANSENS-Verbund („Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland“) | Smeddinck, Ulrich (Projektleitung); Armin Grunwald, Elske Bechthold, Stefanie Enderle, Peter Hocke, Eva-Maria Mühleck, Lisa Schmieder (ausgeschieden 2023), Max Roßmann (ausgeschieden 2022), Dirk Scheer, Astrid Mignon Kirchhof (ausgeschieden 2023), Lucia Scharpf (ausgeschieden 2022), Carolin Ossenberg, Sophie Kuppler, Laura Müller |
2019 |
Ansätze und Methoden des Nuclear Cultural Heritage und ihre Anwendbarkeit im Kontext des Standortauswahlverfahrens (NuCultAge) | Kuppler, Sophie (Projektleitung) |
2023 |
Long-term Governance: Konzeptionelle und empirische Weiterentwicklung einer Governance aus Langfristperspektive | Kuppler, Sophie (Ko-Projektleitung); Dirk Scheer (Ko-Projektleitung), Stefania Sardo, Laura Müller, Michael Schmidt, Eike Düvel |
2023 |