Forschungsgruppe „Mobilitätszukünfte“ (Mobil)

Die wechselseitige Beeinflussung von technischen Innovationen, Leitbildern, Nachfragemustern und Geschäftsmodellen, auch „Ko-Evolution“ genannt, tritt im Mobilitätsbereich besonders deutlich zutage. So ist das heutige Mobilitätsverhalten erst durch moderne technische Infrastruktursysteme ermöglicht worden; gleichzeitig sind Mobilitätserfordernisse, -bedürfnisse und Präferenzen wichtige Treiber für die Entwicklung von technischen und organisatorischen Innovationen im Verkehrsbereich.

In jüngerer Zeit rückt auch im Mobilitätssystem die schnell fortschreitende Digitalisierung in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen und politischen Interesses. Hiermit sind Innovationen verbunden, denen erhebliche transformative Potenziale zugeschrieben werden, deren Umsetzung aber in den meisten Fällen erst am Anfang steht. Dazu gehören unter anderem die Automatisierung von Fahrzeugen und Verkehrssystemen, aber auch die Vernetzung zwischen Verkehrsträgern, der vereinfachte Zugang zu Information, Nutzung und Abrechnung bei öffentlich zugänglichen Verkehrsmitteln.

Vor diesem Hintergrund schauen die Arbeiten der Gruppe auf die Potenziale und Herausforderungen (informations-)technischer Entwicklungen, etablierte Mobilitätsmuster und Raumstrukturen zu verändern bzw. neue Konzepte zukünftiger Mobilität zu ermöglichen. Dabei geht es darum, Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen, Wirkungen abzuschätzen und darauf aufbauend Handlungserfordernisse und Gestaltungsspielräume aufzuzeigen. Damit sind erhebliche methodische Forschungsbedarfe verbunden, wie die Integration von Ansätzen aus der Transformationsforschung, der Innovationsforschung, der qualitativen Sozialforschung und der Verkehrsmodellierung sowie die Nutzbarmachung dieser Ansätze für die Technikfolgenabschätzung.