Forschungsgruppe „Endlagerung als soziotechnisches Projekt“ (EndFo)

Nukleare Entsorgung und Atomausstieg als Teil der Transformation der Energieinfrastruktur

Der Ausstieg aus komplexen Großtechnologien wie Kernenergie oder Braunkohle ist nicht nur ein technisches oder Managementproblem, sondern auch eine soziotechnische Herausforderung. Neben den technischen Aspekten des Umbaus der großtechnischen Infrastrukturen und der wirtschaftlichen Neuorientierung gilt es, gesellschaftliche Erwartungen zu reflektieren, ihre Argumente zu prüfen und angemessen zu diskutieren. Mit Konzepten der Technikfolgenabschätzung werden die Neuausrichtung der nuklearen Entsorgung und die damit zusammenhängenden Wechselwirkungen systematisch untersucht.

Die Forschungsgruppe fokussiert auf das gesellschaftliche Projekt, ein Endlager für nukleare Abfälle zu verwirklichen. Sie deutet gleichzeitig dieses Projekt sowie verwandte Fachpolitiken als Teil eines Prozesses „soziotechnischer Transformation“. Mit inter- und transdisziplinären Studien wird die Gestaltung dieser Transformationen ebenso in den Blick genommen wie Schlüsselfragen technischer Infrastrukturen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Schnittstellen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Teilsystemen gewidmet (Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Behördenhandeln).

Angesichts zu erwartender Konfliktfelder ist die vorausschauende Gestaltung von Fachpolitik und Dialog eine wichtige Forschungsperspektive. Ansätze von Long-term Governance und die Analysen zu spätmodernen Gesellschaften werden berücksichtigt. Fragen der Rückholbarkeit, der Reversibilität von Entscheidungen und Möglichkeiten des kollektiven Lernens sind eingebunden. Die interdisziplinäre zu einer integrierten Endlagerforschung weiterzuentwickeln und theoretisch zu untermauern, ist ein wichtiges Forschungsziel.

Zaun Dan Meyers / unsplash
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