Mobilität

Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen weltweit steigt weiter an. Wirtschaftliche Faktoren, aber auch Migration, Tourismus und die zunehmende weltweite Vernetzung vieler Menschen sind die Ursachen. Sie verschärfen die damit verbundenen Problemlagen wie klimaschädliche Emissionen, bis zum Kollaps überforderte Verkehrsinfrastrukturen, Unfälle und Lärm. In den städtischen Ballungsgebieten, die weltweit weiterer Verdichtung unterliegen, konzentrieren sich diese Entwicklungen und erschweren zusehends die Gestaltung lebenswerter Umwelten. Gleichzeitig gefährden genau entgegengesetzte Entwicklungen Lebensqualität und Mobilität in ländlichen Gebieten. Elektromobilität einschließlich elektrisch unterstützter Fahrräder und Tretroller bis hin zu fliegenden Taxis, ja sogar innerstädtische Seilbahnen sollen helfen, die Probleme zu lösen.
Das ITAS untersucht vor allem neue Mobilitätskonzepte, in denen die technischen Innovationen der eine Teil, veränderte Mobilitätsgewohnheiten der Menschen der andere sind. So analysieren wir beispielsweise die Möglichkeiten autonomer Fahrzeuge genauso wie die ethischen Herausforderungen ihres Einsatzes in städtischen Umgebungen, aber auch im Umland.
Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen
Das ITAS beschäftigt sich zudem intensiv mit der Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen der zweiten (synthetische Kraftstoffe aus land- und forstwirtschaftlichen Reststoffen) und dritten Generation (Treibstoffe aus Algen). In den Projekten Energie System 2050, reFuels und Photofuel wird der gesamte „Lebensweg“ untersucht und mit dem von konventionellen Kraftstoffen sowie batterieelektrischen Fahrzeugen verglichen.
Automatisiertes Fahren und Digitalisierung
Digitalisierung gilt als wichtiger Faktor für Innovationen im Mobilitätssystem. Sie ermöglicht eine bessere Vernetzung von Verkehrsträgern für multi- und intermodale Angebote. Sie soll die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern oder neuen Mobilitätsdienstleistungen zum Durchbruch verhelfen. Das ITAS befasst sich damit, wie solche Innovationen gestaltet werden können und mit welchen Effekten bei ihrer Einführung zu rechnen ist. Im Projekt VI-DAS haben Forschende beispielsweise ethische und gesellschaftliche Aspekte der Versicherung automatisierter Fahrzeuge analysiert und einen Leitfaden für die Technikentwicklung erstellt. Dieser gibt einen Überblick zu möglichen Umweltfolgen sowie den Effekten auf die Verteilung von Sicherheitsrisiken oder die gesellschaftliche Teilhabe von älteren, körperlich eingeschränkten und sozioökonomisch schwächeren Menschen.
Soziotechnischer Wandel und zukünftige Mobilität
Technischer und gesellschaftlicher Wandel wirken eng zusammen und beeinflussen sich gegenseitig – insbesondere im Mobilitätsbereich. Vor diesem Hintergrund schauen die Arbeiten des ITAS auf technische und gesellschaftliche Entwicklungen sowie auf ihre Potenziale, etablierte Mobilitätsmuster zu verändern und zukünftige Mobilitätskonzepte (z.B. den individualisierten Luftverkehr oder urbane Seilbahnen) zu ermöglichen. Dabei entwickeln die Forscherinnen und Forscher Optionen und Strategien für deren politische Gestaltung und Umsetzung.
Stadtforschung
Urbane Technikfolgenabschätzung erforscht urbane Innovationen und Transformationen, z. B. die Entwicklung klimaneutraler und intelligenter Städte oder ihre soziotechnische Resilienz. Das Forschungsinteresse gilt dem Zusammenspiel von urbanen Technologien, Kultur und sozialen Bewegungen.
Expertinnen und Experten
- Alternative Antriebskonzepte (Elektromobilität/Wasserstoff):
Dr. Marcel Weil - Automatisiertes Fahren und Digitalisierung:
Torsten Fleischer - Biokraftstoffe:
Dr. Martina Haase - Soziotechnischer Wandel und zukünftige Mobilität:
Jens Schippl - Stadtforschung:
Dr. Ulrich Ufer
Weiterer Kontakt
Jonas Moosmüller
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 721 608-26796
E-Mail

Connecting Initiatives for Rural Communities, Upscaling their Sustainable Energy
mehr
Analyse und funktionale Lösungskonzepte (C2CBridge)
mehr
Research Infrastructure Services for Renewable Energy
mehrPublikationen zum Thema
Multi-criteria analysis for energy planning in Ecuador: Enhancing decision-making through comprehensive evaluation
2025. Renewable Energy, 241, 122278. doi:10.1016/j.renene.2024.122278
Public participation GIS scenarios for decision-making on land-use requirements for renewable energy systems
2025. Energy, Sustainability and Society, 15 (1), Art.-Nr.: 18. doi:10.1186/s13705-025-00518-y
Agri-PV: Ist das wirklich das große Ding? Die Schattenseiten der Goldrandlösung
2024, Juni 18
Akzeptanz beschleunigt, Gesetze auch: Lenkt die Akzeptanzforschung überhaupt die Gesetze der Energiewende?
2024. FVEE-Jahrestagung "Die Energiewende mit Forschung beschleunigen", 08.-09.10.2024, 22–30, ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE)