Kurzumtriebsplantagen zur umweltverträglichen Gestaltung der Energieholzproduktion

Beschreibung des Projekts

Die Bundesregierung hat ambitionierte Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Holz soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Das Holzaufkommen in Deutschland ist jedoch nur sehr begrenzt steigerbar, da die nachhaltig nutzbaren Potenziale im Staatswald bereits weitgehend ausgeschöpft und im Privatwald nur schwer zu mobilisieren sind. Deshalb sollen neue Möglichkeiten der Holzgewinnung erschlossen werden. Dazu gehört die feldförmige Anpflanzung schnell wachsender, ertragreicher Baumarten, wie beispielsweise Pappeln und Weiden auf landwirtschaftlichen Flächen. Bisher existieren bundesweit verteilt verschiedene Versuchsflächen, vorwiegend zu Forschungs- und Demonstrationszwecken, aber noch keine kommerzielle betriebenen Kurzumtriebsplantagen (KUP). Dies hat in erster Linie ökonomische Gründe. Des Weiteren bestehen Unsicherheiten darüber, welche Flächen und Regionen für die Anlage von KUP geeignet sind. Unter Nahhaltigkeitsaspekten sind KUP häufig positiver zu bewerten als annuelle Energiepflanzen, ihre Nutzungsdauer von 20 und mehr Jahren stellt jedoch einen längerfristigen Eingriff in Naturhaushalt und Landschaft dar. Je nach Standort können KUP zudem Ziele des Klima-, Grundwasser- und Naturschutzes tangieren und zu Nutzungskonflikten führen.

Vor diesem Hintergrund hat das Projekt folgende Ziele:

  • Erarbeitung von Kriterien zur Auswahl geeigneter Flächen für die Anlage und die Bewirtschaftung von KUP aus naturschutzfachlicher, raumplanerischer und ökonomischer Sicht
  • Identifikation von Interessenskonflikten zwischen Landwirtschaft, Energieerzeugung, Naturschutz, Wasserschutz, Landschaftsplanung und Tourismus
  • Entwicklung von Strategien zur umweltfreundlichen Erzeugung von Energieholz im Kurzumtrieb unter Vermeidung von Nutzungskonflikten

Externe Veröffentlichung zum Projekt

Priefer, C.: Naturschutzfachliche Betrachtungen zu Kurzumtriebsplantagen. Kriterien der umweltverträglichen Holzgewinnung. Fallstudie im Studiengang Diplom Umweltwissenschaften.
Universität Koblenz-Landau 2010.

Eiselein, S.: Flächenpotenzial für Kurzumtriebsplantagen auf Grünland. Betrachtungen für Baden-Württemberg. Diplomarbeit am KIT, 2011.
 
Priefer, C.: Motivation der Betreiber, Hemmnisse und Nutzungskonflikte bei der Anlage von Kurzumtriebsplantagen (KUP). Eine empirische Untersuchung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Diplomarbeit am KIT und an der Universität Koblenz.Landau, 2011.

Publikationen


2012
Zeitschriftenaufsätze
Rösch, C.; Jörissen, J.
Hoffnungsträger Kurzumtriebsplantagen? Perspektiven und Herausforderungen im Überblick
2012. GAIA - Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft, 21, 194–201 
2010
Proceedingsbeiträge
Knapp, M.; Rösch, C.; Jörissen, J.; Skarka, J.
Strategies to reduce land use competition and increasing the share of biomass in the German energy supply
2010. Proceedings of the 18th European Biomass Conference and Exhibition. From research to industry and markets. Ed.: J. Spitzer, Spitzer, J. [Hrsg.] From Research to Industry and Markets : Proc. of the 18th European Biomass Conf.and Exhibition, Lyon, F, May 3-6, 2010 Florence : ETA-Florence Renewable Energies, 2010 DVD Successful Scenarios for the Establishment of Non-Food crops in EU27 : Final Workshop of the 4FCROPS Project, Lisboa, P, November 19, 2010, 34–39, ETA 
Poster
Rösch, C.; Jörissen, J.; Knapp, M.; Skarka, J.; Schultmann, F.; Haase, M.; Vogt, J.; Witte, S.; Hitzeroth, M.
Kurzumtriebsplantagen zur umweltverträglichen Gestaltung der Energieholzproduktion
2010. Tag der Offenen Tür, KIT Campus Nord, Karlsruhe, 25.September 2010 
2008
Zeitschriftenaufsätze
Rösch, C.; Jörissen, J.; Skarka, J.; Hartlieb, N.
Flächennutzungskonflikte: Ursachen, Folgen und Lösungsansätze. Einführung in den Schwerpunkt
2008. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 17 (2), 4–11 
Rösch, C.; Jörissen, J.; Skarka, J.; Hartlieb, N.
Wege zur Reduzierung von Flächennutzungskonflikten
2008. Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis, 17 (2), 66–71 

Kontakt

Dr. Christine Rösch
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22704
E-Mail