Ein Ethikkodex für Reallabore

Reallabore werfen aufgrund ihrer transformativen Natur besondere ethische Fragen für die Beteiligten auf. In einem neuen Projekt geht es darum, diese zu erfassen und Ansätze für den Umgang mit ihnen aufzuzeigen.
Menschen vor dem Schaufenster des Reallabors
Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: der Zukunftsraum des ITAS-Reallabors „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ in Karlsruhe. (Foto: KIT)

Als transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen schlagen Reallabore die Brücke von der Wissenschaft zu anderen Bereichen der Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, zur gesellschaftlichen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen. Seit ihren Anfängen vor etwa zehn Jahren haben sie stark an Bedeutung gewonnen und zählen nunmehr zu den exponiertesten transformativen Ansätzen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.

Neue ethische Fragen

Die partizipative sowie vor allem transformative Natur von Reallaborforschung unterscheidet diese von herkömmlichen Arten der Forschung. Dieser Umstand wirft neue ethische Fragen für die Beteiligten auf – etwa wie die jeweilige Interpretation des Nachhaltigkeitsleitbilds zu legitimieren ist.

Diese Fragen systematisch zu erfassen und Ansätze für den Umgang mit ihnen aufzuzeigen, ist Gegenstand des neuen Projekts „Ethikkodex für Reallabore“, bei dem Forschende des Karlsruher Transformationszentrums für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT) und der KIT-Academy for Responsible Research, Teaching, and Innovation (ARRTI) zusammenarbeiten. Ziel des Projekts ist es, zunächst KIT-intern einen Entwurf für einen Ethikkodex für Reallabore zu erarbeiten. Dieser soll dann im Netzwerk Reallabore der Nachhaltigkeit und schließlich auch international zur Diskussion gestellt und weiterentwickelt werden. (19.07.2022)

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