Risikoanalyse Notfalldaten-Management

Projektbeschreibung

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Mit dem E-Health-Gesetz wurde ein Fahrplan für die schnellere Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen vorgelegt. Zudem sollen Patientendaten schneller abrufbar sein. Im Zuge dessen soll ab 2018 mit der Bereitstellung „medizinischer Daten des Patienten, soweit sie für die Notfallversorgung erforderlich sind“ (§291 a SGB V), die erste freiwillige, medizinische Fachanwendung „Notfalldaten-Management (NFDM)“ der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) unterstützt werden. Damit bietet die eGK zukünftig für jeden Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung die Möglichkeit, vom Arzt zwei separate Datensätze

  1. notfallrelevante medizinische Informationen und
  2. Hinweise auf den Ablageort von Willenserklärungen der Versicherten.

auf dem Speicherchip der eGK ablegen zu lassen.

Zielsetzung des Notfalldatensatzes ist es, Ärzten in bestimmten Behandlungssituationen Informationen aus der Vorgeschichte des Patienten (z. B. Dauerdiagnosen, Dauermedikation) zur Verfügung zu stellen, die zur Abwendung eines ungünstigen Krankenverlaufs sofort zugänglich sein müssen.

Die gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH bereitet derzeit die Erprobung der Fachanwendung Notfalldaten-Management vor. In diesem Rahmen führt das IZT gemeinsam mit ITAS auch eine Risikoanalyse Notfalldaten-Management durch.

Bei der Risikoanalyse Notfalldaten-Management handelt es sich um eine theoretisch-antizipierende Analyse in Form eines wissenschaftlichen Gutachtens mit Handlungsempfehlungen für die Erprobung der Fachanwendung Notfalldaten-Management der eGK. Mittels einer Befragung von Experten für Notfall- und Akutmedizin sollen medizinische Risiken der Nutzung der Notfalldaten der eGK im Notfall ermittelt sowie Handlungsoptionen zur Senkung etwaiger medizinischer Risiken entwickelt werden. Die Ergebnisse der Risikoanalyse sollen zum einen die wissenschaftliche Evaluierung der späteren Erprobung vorbereiten. Sie sollen zum anderen in Form konkreter Gestaltungsvor-schläge unmittelbaren Einfluss auf die Durchführung der Erprobung der Fachanwendung Notfalldaten-Management haben.

Publikationen


2021
Zeitschriftenaufsätze
Bröckerhoff, P.; Evers-Wölk, M.; Sonk, M.; Pein, K.; Weinberger, N.; Krings, B.-J.; Woopen, C.
Bedarfe der Gesundheitsversorgung : Biografische und kulturelle Vielfalt beachten
2021. Deutsches Ärzteblatt <Köln> / C, 118 (42), A-1924 / B-1587 
2020
Zeitschriftenaufsätze
Bröckerhoff, P.; Evers-Wölk, M.; Sonk, M.; Pein, K.; Krings, B.-J.; Weinberger, N.; Woopen, C.
Gesundheitskonzepte im Wandel: Primat der Lebensqualität in alternden Gesellschaften
2020. Deutsches Ärzteblatt, 117 (50), A2464-A2468 
Evers-Wölk, M.; Bröckerhoff, P.; Krings, B.-J.; Pein, K.; Sonk, M.; Weinberger, N.; Dorin, L.; Woopen, C.
Ein Netz der solidarischen Pflege aufspannen
2020. Pflegezeitschrift, (12) 
Vorträge
Krings, B.-J.; Weinberger, N.; Müller-Werdan, U.
Das Prinzip “Prävention” im Rahmen des demographischen Wandels
2020. Gesundheit und Gerechtigkeit weiter denken: Normenwandel im Gesundheitswesen der alternden Gesellschaft - Abschlusssymposium des Projekts NoWa (2020), Köln, Deutschland, 31. Januar 2020 
2019
Vorträge
Krings, B.-J.
Zwischen Egotrip und Vermassung. Wohin steuert die Gesellschaft der Individuen?
2019. Zwischen Egotrip und Vermassung. Wohin steuert die Gesellschaft der Individuen? (2019), Dessau, Deutschland, 28. November 2019 
Krings, B.-J.
Robotik in der Pflege - Drei Thesen aus Sicht der TA
2019. Öffentliches Fachgespräch “Robotik in der Pflege - gesellschaftliche Herausforderungen” (2019), Berlin, Deutschland, 20. Februar 2019 
Krings, B.-J.
Digitalisierung als Technisierung der Pflege
2019. 26. Jahrestagung des Arbeitskreises “Frauengesundheit” (2019), Berlin, Deutschland, 2.–3. November 2019 
2018
Vorträge
Krings, B.-J.
Intimate information: Die Erhebung von Daten in der Pflege
2018. ATWT-Jahrestagung 2018: Daten als Rohstoff? Digitalisierungsprozesse in wirtschaftsethischer Perspektive, Hannover, 16.-17. März 2018 

Kontakt

Dipl.-Ing. Nora Weinberger
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-23972
E-Mail