Reallabor 131 – KIT findet Stadt

  • Projektteam:

    Parodi, Oliver (Projektleitung); Andreas Seebacher (Projektleitung); Colette Waitz (Projektkoordination); Marius Albiez; Richard Beecroft; Sarah Meyer-Soylu; Alexandra Quint; Helena Trenks; Sarah Bloesy

  • Förderung:

    Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg (MWK) („BaWü Labs“) 

  • Starttermin:

    2015

  • Endtermin:

    2017

  • Projektpartner:

    IIP, EIFER, IfV, ÖÖW, IEB, ECON, ZAK, fbta, FSM, ISS, EKUT, IESL, KSN, lokale Akteure

  • Forschungsgruppe:

    Nachhaltigkeit und Umwelt

Projektbeschreibung

Wie wir unser Leben in Städten organisieren, entscheidet maßgeblich über das Gelingen Nachhaltiger Entwicklung. Vor diesem Hintergrund richtet das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf Basis des „Quartier Zukunft“ das „Reallabor 131: KIT findet Stadt“ (R131) ein, um Wissenschaft, Innovation und Stadtentwicklung in einem transdisziplinären Prozess gemeinsam mit der Bürgerschaft und anderen lokalen Akteuren zu integrieren. Die dabei adressierte Ebene ist die des Quartiers, das sich in besonderer Weise für die Identifikation und das Engagement der BewohnerInnen eignet. Gemeinsames gesellschaftliches Anliegen der Akteure im Reallabor ist es, im Co-Design eine umfassende Nachhaltige Entwicklung der Karlsruher Oststadt anzustoßen und zu verstetigen, inklusive einer zielgerichteten Weiterentwicklung des dort angrenzenden KIT selbst. Wissenschaftliche Ziele sind die Generierung, Bereitstellung und Prüfung entsprechenden System-, Ziel- und Handlungswissens für eine Transformation bestehender Städte und Quartiere in Richtung Nachhaltigkeit. Praxis-, Forschungs- und Bildungsziele stellen so das Zieldreieck des Reallabors 131 dar. Ein Reallabor wird hierbei als „ein räumlich abgegrenzter, gesellschaftlicher Forschungs- und Entwicklungskontext verstanden, in dem eine Vielfalt (und Dichte) an Nachhaltigkeitsexperimenten vollzogen wird. Primäre gesellschaftliche Ziele sind das Anstoßen und Fördern einer Kultur der Nachhaltigkeit in einem gemeinsamen Prozess von Wissenschaft und lokalen Akteuren. Das über die Experimente erworbene System-, Ziel- und Handlungswissen soll für andere Räume und Kontexte nutzbar gemacht werden (Modellcharakter).“ (ITAS 2016).

Das Reallabor widmet sich inhaltlich vier Themenfeldern, die als Schnittmenge der partizipativ erarbeiteten Anliegen der Karlsruher Bürgerschaft und der Kompetenzen des KIT verfasst sind:

  • Energiekonzept im Quartier Oststadt
  • Mobilität und Beratung
  • Soziales und Raum
  • Nachhaltiger Konsum

Kern der Aktivitäten des Reallabors bilden fünf transdisziplinäre R131-Projekte, jeweils zu einem dieser Themenfelder. Diese wurden unter aktiver Beteiligung der Bürgerschaft im „BürgerForum Nachhaltige Oststadt“, einem sechswöchigen, partizipativen Verfahren unter Mitwirkung von ca. 300 BürgerInnen ausgewählt, ausgestaltet und Ideen hierzu im BürgerProgramm festgehalten. In der ersten Phase des Reallabors werden die R131-Projekte inter- und transdisziplinär weiter spezifiziert und in Fokusgruppen projektiert. Praxisakteure sind und bleiben bei der Durchführung der Projekte aktiv eingebunden.

Als Grundlage für das transdisziplinäre Wirken des Reallabors dienen basale (inter-)disziplinäre Arbeiten wie die Datenerhebung im Projektgebiet, Nachhaltigkeitsanalysen und -bewertungen sowie die enge Verknüpfung des Reallabors in Hochschullehre und Weiterbildung, die über die Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit gewährleistet wird. Eine interne, formative Begleitforschung sorgt für Qualitätssicherung und ggf. eine Feinabstimmung einzelner Reallaboraktivitäten. Als transdisziplinäre Infrastruktur und räumliches Zentrum im Projektgebiet dient dem Reallabor 131 der „Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft“, der als gemeinsamer Arbeits- und Veranstaltungsort und Anlaufstelle für BürgerInnen eine Schnittstelle zwischen KIT und Stadt, zwischen Wissenschaft und Praxis bildet.

Das Reallabor 131 ist institutionell im KIT-Zentrum Mensch und Technik verortet, welches sich als interdisziplinäre Einrichtung mit mehr als 20 Instituten des KIT den Wechselwirkungen von Wissenschaft/Technik und Gesellschaft widmet. Das Kernteam des Projekts ist am ITAS beheimatet. Das Reallabor 131 baut auf und ist eingebettet in die Aktivitäten des Rahmenprojekts „Quartier Zukunft – Labor Stadt“, das Vorarbeiten und ein stabiles Fundament für die spezifischen Aufgaben des Reallabors 131 bereithält.

Näheres zum Aufbau des Reallabors und der Ausrichtung der R131-Projekte finden Sie hier:

Auszeichnung als Transformationsprojekt

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), der die deutsche Bundesregierung in Fragen der Nachhaltigkeit berät, hat das Reallabor Ende Mai doppelt ausgezeichnet: mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit 2017“ und als eines von bundesweit vier „Transformationsprojekten“. Das Siegel macht Initiativen aus der Gesellschaft sichtbar, die einen besonderen Beitrag für nachhaltige Entwicklung leisten. Die Transformationsprojekte haben laut Jury ein besonders großes Potenzial, die Welt nachhaltiger zu gestalten. (13.06.2017)

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Publikationen


Kontakt

Dr. Oliver Parodi
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-26816
E-Mail