Eco-Industrial Regions (EIR)

  • Projektteam:

    Lehn, Helmut (Projektleitung); Franka Steiner, Dámare Araya

  • Förderung:

    Heidelberg Karlsruhe Research Partnership (HEiKA)

  • Starttermin:

    2017

  • Endtermin:

    2018

  • Projektpartner:

    Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg; Geographisches Institut, Universität Heidelberg; Heidelberg Center Lateinamerika, Universität Heidelberg; Institut für Regionalwissenschaft, KIT

  • Forschungsgruppe:

    Nachhaltigkeit und Umwelt

Projektbeschreibung

Eine effiziente Rohstoffnutzung steht im Mittelpunkt von politischen Nachhaltigkeitsstrategien auf unterschiedlichen raumplanerischen Maßstabsebenen. Vielfältige gesellschaftliche Stakeholder sind an ihrer Umsetzung beteiligt – allen voran der Staat und Privatunternehmen, aber auch Haushalte und Kommunen. Kosteneinsparungspotenziale können zur Zusammenarbeit motivieren.

Projekte, die auf regionaler Ebene ansetzen, besitzen größere Potenziale zur Ressourceneffizienz als Projekte, die sich auf einzelne Industrieanlagen oder homogene Betriebe in einem Gewerbegebiet beschränken. Innerhalb einer Region erhöht sich die Vielfalt an Akteuren mit zueinander komplementären Betriebseinheiten, wodurch sich Skalen- und Verbundvorteile ergeben. Unternehmen und lokale Gruppen investieren z. B. gemeinsam in eine Infrastruktur der Energiegewinnung und Abfall- bzw. Abwasserentsorgung, oder spezielle Industrieabfälle werden als Ressourcen für andere produktive Nutzungen in Wert gesetzt. Auf Regionsebene lassen sich Materialflüsse oder Wasser-Energie-Wärme-Kopplungen auch in Siedlungen hinein, d. h. in kommunale Bereiche lenken. Eco-Industrial Regions zeichnen sich dadurch aus, dass es regionalen Stakeholdern gelingt, Skalen- und Verbundvorteile gemeinschaftlich zu erschließen, um die Ressourceneffizienz zu steigern.

Dennoch bleiben viele regionale Projekte zur Ressourceneffizienz weit hinter ihren Erwartungen zurück oder kommen gar nicht erst zustande. Dafür werden zwei Ursachenkomplexe verantwortlich gemacht, die – obgleich sie eng miteinander verwoben sind – zumeist nur getrennt diskutiert werden, in diesem Projekt aber in einen Zusammenhang gebracht werden. Zum einen bleiben Potenziale zur Ressourceneffizienz häufig ungenutzt, weil Informationen, die zu ihrer Bewertung nötig wären, auf regionaler Ebene oft nicht detailliert genug vorliegen. Zum zweiten bleiben sie oft unerschlossen, weil mit jedem zusätzlichen regionalen Stakeholder auch die Anforderungen an die Koordination der Akteure zur gemeinschaftlichen Steuerung der Projekte steigen.

Hauptziele:

  1. In den ausgewählten Eco-Industrial Regions werden Ressourcenflüsse und Potenziale zur Steigerung der Ressourceneffizienz erfasst.
  2. Es werden regional vernetzte Akteure identifiziert, die an der Governance von Ressourceneffizienz beteiligt sind bzw. aufgrund ihres Zugangs zu wertvoller Information oder als Träger besonderen Wissens zur Teilnahme eingeladen werden.
  3. Aufbauend auf der Analyse der Rohstoffflüsse und Akteurskonstellationen werden Ansätze zur Bewertung und Hebung regionaler Ressourceneffizienz entwickelt, die regionalen Governance-Kontexten Rechnung tragen und so dabei helfen, die entscheidenden Steuerungselemente besser zu identifizieren.

Kontakt

Dr. Helmut Lehn
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe