Verknüpfung von Reallabor-Forschung und disziplinärer Forschung – Förderung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Nachhaltigkeitstransformation (LinkLab)

Projektbeschreibung

In der auf zwei Jahre angelegten Arbeitsgruppe LinkLab haben sich Forschende im Kontext des Deutschen Komitees für Nachhaltigkeitsforschung in Future Earth zusammengeschlossen, um die Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland voranzutreiben. (Zur Idee der DKN Arbeitsgruppen: https://www.dkn-future-earth.org/activities/working_groups/)

LinkLab möchte Forschende unterschiedlicher Fachdisziplinen in einen multidirektionalen Dialog bringen, der die Bedeutung transdisziplinärer und transformativer Forschungsansätze in Reallaboren (RL) als wirkungsvolle Praxis zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsproblemen erörtert und vorantreiben soll. Die Bandbreite an fachlichen Hintergründen reicht von den Raum- und Planungswissenschaften über sozial-ökologische Systemforschung, Designforschung, Digitale Partizipation und Data Science bis zu den Rechtswissenschaften, Ethik und Epistemologie sowie Anthropologie und Ethnologie. Die Arbeitsgruppe besteht aus den folgenden Mitgliedern:

  • Prof. Dr. Agnes Förster (RWTH Aachen, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung)
  • Prof. Dr. Daniel J. Lang (ITAS)
  • Prof. Dr. Christa Liedtke (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie)
  • Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Wolfgang Micklitz (Robert Schuman Centre for Advanced Studies, Europäisches Hochschulinstitut, Florenz)  
  • Prof. Dr. Jörg Niewöhner (TU München, Lehrstuhl für Anthropology of Science and Technology)
  • Dr. Oliver Parodi (ITAS)
  • Prof. Dr. Thomas Potthast (Eberhard Karls Universität Tübingen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften)
  • Prof. Dr. Flurina Schneider (Institut für sozial-ökologische Forschung und Goethe-Universität Frankfurt, Lehrstuhl für Soziale Ökologie und Transdisziplinarität)
  • Prof. Dr. Gesa Ziemer (City Science Lab, HafenCity Universität Hamburg und UNITAC)

Das Vorhaben wird von der Annahme geleitet, dass durch die Ergänzung der in Reallaboren eingesetzten Instrumente und Methoden um die Perspektiven klassischer disziplinärer Forschung und angrenzender Felder ein vertieftes Verständnis von Reallaboren als Forschungs- und Lernsetting ermöglicht wird. Ein stärkerer Bezug zu den eher klassischen (Fach-)Disziplinen ist hier potenziell gewinnbringend, da diese ähnliche Ansätze verfolgen, beispielsweise bei lebensweltlichen Interventionen und Experimenten oder der engen, partizipativen Zusammenarbeit mit Akteuren aus der Praxis. Entsprechend werden folgende Fragen adressiert:

  • Was können einzelne Disziplinen und die Reallaborforschung wechselseitig voneinander lernen?
  • Welche Methoden können die Arbeit im Reallabor bereichern, welche Zugänge und Theorien können den Erkenntnisgewinn aus Reallaboren verbessern?
  • Welche Auswirkungen hat dies auf die Forschungslandschaft im Hinblick auf Finanzierungsstrukturen, die Rolle der Forschenden, Karrierewege und Belohnungssysteme, um eine wirkungsvolle und integrative Reallaborforschung zu ermöglichen?

Die Arbeitsgruppe zielt zum einen darauf ab, diese Verschränkung zu verbessern und fragt nach relevanten Verbindungen und Schnittstellen zwischen den genannten Forschungsdisziplinen und der RL-Forschung, nach möglichen Herausforderungen und Potenzialen zur Stärkung der Verbindungen sowie nach bewährten Praktiken und Erfolgsfaktoren für die Verbindung von RL-Forschung und disziplinärer Forschung. Zum anderen soll aus dem Dialog heraus eine Forschungsagenda formuliert werden, die zur Ausstattung und Befähigung von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Einrichtungen und Mitarbeitenden mit den entsprechenden Kompetenzen beiträgt, um qualitativ hochwertige RL-Forschung betreiben zu können und sowohl die wissenschaftliche als auch die gesellschaftliche Wirkung der RL-Forschung zu erhöhen.

Die Ergebnisse sollen für eine breitere Diskussion aufbereitet werden, um daraus Schlussfolgerungen für die konkrete Forschungspraxis und die Forschungspolitik abzuleiten und damit sowohl die wissenschaftliche als auch die gesellschaftliche Wirkung der RL-Forschung zu erhöhen.

Kontakt

Prof. Dr. Daniel J. Lang
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22336
E-Mail