Projekt zur Digitalisierung im ländlichen Raum

Wie kann die Land- und Forstwirtschaft von der Digitalisierung profitieren? Vier Jahre lang haben sich die Partner des DESIRA-Projekts europaweit mit der digitalen Transformation in ländlichen Gebieten beschäftigt. Jetzt wurde das Projekt abgeschlossen.
Aufnahme eines Handys, das eine Landschaft fotografiert
Digitale Werkzeuge für den ländlichen Raum standen im Mittelpunkt des DESIRA-Projekts. (Quelle: DESIRA)

Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Gesellschaft stark zu verändern. Derzeit ist der digitale Wandel jedoch nicht in allen geografischen Regionen, gesellschaftlichen Gruppen und Wirtschaftsbereichen gleichermaßen zu spüren.

So bieten digitale Werkzeuge – von Smartphone-Apps, die den kollektiven Austausch zwischen Dorfgemeinschaften ermöglichen, bis hin zu vollautonomen Melkrobotern für die Milchwirtschaft – vielversprechende Lösungen für die alltäglichen Herausforderungen im ländlichen Raum. Die Einführung solcher Werkzeuge ist jedoch schwierig und besonders ländliche Gebiete laufen daher Gefahr, von den Chancen der Digitalisierung nicht zu profitieren.

Um die Anwendbarkeit für potenzielle Nutzer im ländlichen Raum zu gewährleisten, müssen deren Erwartungen und Bedürfnisse bei der Entwicklung digitaler Werkzeuge deshalb angemessen berücksichtigt werden.

25 Projektpartner in ganz Europa

Genau hier setzte das nun abgeschlossene EU-Projekt DESIRA an. Während des vierjährigen Projekts arbeiteten Forscherinnen und Forscher von 25 Partnerinstituten und ‑unternehmen aus ganz Europa zusammen, die sich den Prinzipien der nachhaltigen Digitalisierung verschrieben haben. Ihr Ziel war es, Gesellschaft und Politik besser auf die Herausforderungen der Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft sowie im ländlichen Raum vorzubereiten.

Digitale Geschichten aus dem Living Lab Bodensee

Forschende des ITAS trugen mit dem Aufbau eines Living Lab am Bodensee zum Erfolg des Projekts bei. Dort erarbeiteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler digitale Geschichten, die zeigen, wie die Digitalisierung zu einer nachhaltigen oder nicht nachhaltigen Obstproduktion führen kann. Darüber hinaus setzten sie sich mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Obstproduktion auseinander und formulierten Empfehlungen für politische Entscheidungsträger. Insgesamt wurden für das Projekt 21 Living Labs innerhalb der EU eingerichtet.

Das ITAS war außerdem federführend bei der Erstellung und Messung von Nachhaltigkeitsindikatoren im Bereich der Digitalisierung in ländlichen Gebieten. Diese Indikatoren können in anderen Forschungskontexten verwendet werden, um die Auswirkungen der Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft und im ländlichen Raum zu überwachen und zu messen. (09.10.2023)

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