Endlager-Projekt verfolgt transdisziplinären Ansatz

Die Endlagerforschung am ITAS hat Tradition. Darauf aufbauend beschäftigen sich Fachleute des Instituts nun im Projekt TRANSENS mit der Frage, wie Bürgerinnen und Bürger besser in die unabhängige Endlagerforschung einbezogen werden können.
Logo des Projekts TRANSENS
Logo des Projekts TRANSENS, in dem transdisziplinär rund um Endlager geforscht wird.

Erstmals wird in Deutschland transdisziplinär zur Entsorgung radioaktiver Abfälle geforscht – an zentraler Stelle mit dabei ist das ITAS-Team. Die Expertinnen und Experten aus der Forschungsgruppe „Endlagerung als soziotechnisches Projekt“ beschäftigen sich dabei insbesondere mit Fragen von Dialog, Gerechtigkeit und Handlungsfähigkeit in dem 2017 gestarteten Standortauswahlverfahren.

„Der anspruchsvollen Fragestellung, wie radioaktive Abfälle sicher zu entsorgen sind, ist allein wissenschaftlich nicht beizukommen“, so Peter Hocke, der stellvertretende Sprecher des Forschungsverbunds und Leiter des ITAS-Teams. Gesellschaftliche Diskurse und bestehende Konflikte, so Hocke, prägen die Entscheidungsfindung der Standortsuche für ein Endlager ebenso wie technische Herausforderungen, etwa die angestrebte Rückholbarkeit der Abfälle.

Forschung mit transdisziplinärem Charakter

Das ITAS-Team ist federführend verantwortlich für die TRANSENS-Arbeitspakete „Handlungsfähigkeit und Flexibilität in einem reversiblen Verfahren“ (HAFF) und „Dialoge und Prozessgestaltung in Wechselwirkung von Recht, Gerechtigkeit und Governance“ (DIPRO). Die Forschungsarbeit hat durchweg transdisziplinären Charakter, bezieht also stets die interessierte Öffentlichkeit und weitere Akteure der Endlagersuche mit ein.

Das Gesamtprojekt TRANSENS will in den kommenden fünf Jahren neue Perspektiven auf die soziotechnischen Prozesse in Zusammenhang mit der nuklearen Entsorgung erarbeiten. Gleichzeitig wird dabei die anwendungsorientierte Grundlagenforschung vorangetrieben, um auch bei weiteren sozialen und technischen Fragestellungen zur Bearbeitung der sehr verschiedenen Herausforderungen bei der nuklearen Entsorgung beizutragen. Ziel der insgesamt 17 Verbundpartner ist es zudem, den für die nukleare Entsorgung wichtigen Nachwuchs zu fördern und so wissenschaftliche Kompetenz zu erhalten.

Gefördert wird TRANSENS vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der Volkswagenstiftung zusammen mit dem Land Niedersachsen. Die Leitung des Forschungsverbundes liegt bei der TU Clausthal. (20.12.2019)

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