Assistive Technologien und Inklusion

Eine vom ITAS geführte Projektgruppe hat für das Europaparlament Wünsche und Wahrnehmungen von Menschen mit Behinderung bezüglich Assistiver Technologien untersucht. Wichtig sind insbesondere die soziale Einbettung und die Evaluation bestehender Lösungen.
Assistive Technologien und Inklusion
Expertinnen und Experten für ATs können auf die individuellen Wünsche von Nutzerinnen und Nutzern eingehen. (Quelle: Youtube/MySTOA)

Wie gestalten sich die politischen Rahmenbedingungen für Assistive Technologien (ATs) in ausgewählten europäischen Ländern? Wie nehmen Menschen mit Behinderung ATs wahr und welche Erwartungen verbinden sie mit ihnen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ITAS, des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), des Instituts für Technikfolgenabschätzung Wien (ITA) und des RT Paris im Auftrag des Scientific Foresight Unit (STOA) des Europäischen Parlaments. Ihr Fokus lag auf ATs für Gehörlose und Schwerhörige, Blinde und Sehbehinderte sowie Menschen mit Autismus.

Blinde und sehbehinderte Menschen benötigen Unterstützung bei Haptik, Information und Kommunikation, während Gehörlose und Taube von Alarmsystemen, Hörgeräten und kommunikationsunterstützenden Technologien profitieren. ATs für Menschen mit Autismus sollten bei der Kommunikation, sozialen Fähigkeiten und alltäglichen Aktivitäten helfen. Diese Vielfalt, so das Ergebnis des Projekts „Assistive Technologien für die Inklusion von Menschen mit Behinderung in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt“, beeinflusst nicht nur konkrete technologische Lösungen und Anwendungsfelder, sondern auch Maßnahmen für eine effektivere Nutzung der Geräte.

Politischer Rahmen und zukünftige Forschung

Die Studie zeigt, dass Menschen mit Behinderung grundsätzlich gegenüber neuen Technologien aufgeschlossen sind. Jedoch sollte sich zukünftige Forschung nicht nur auf die technologische Entwicklung konzentrieren, sondern eher auf eine solide Umsetzung, soziale Einbettung und auf die Evaluation von schon existierenden Lösungen konzentrieren. Die größte Barriere im alltäglichen Miteinander seien zudem noch immer negative Vorstellungen von „Behinderung“. Primäres Ziel sollte deshalb vor allem eine Stärkung gesellschaftlichen Bewusstseins und Wissen sein, um die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu stärken, so das Ergebnis des Projekts. Bestimmte Trainings für Menschen ohne Behinderung, die im Bildungsbereich, Gesundheitssektor und in öffentlichen Dienstleistungen tätig sind, wären ein effektives Mittel, um Stigmatisierungen zu verhindern. (19.03.2018)

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