Projekt zur Resilienz von Wirtschaftswäldern

Wie lassen sich heimische Wälder besser vor Extremereignissen des Klimawandels schützen und gleichzeitig ökologisch vielfältiger gestalten? Diese Frage untersucht das ITAS gemeinsam mit Forstwissenschaftlern der Universität Freiburg.
Mögliches Vorbild für künftige naturnahe Wirtschaftswälder: Gemischter Bestand aus Buchen und Tannen nahe Șinca in den rumänischen Karpaten. (Foto: Catalin Petritan, University of Brasov)
Forschungsgegenstand von BuTaKli: Junger gemischter Buchen- (dunkelrot) und Tannenwald am Schauinsland im Hochschwarzwald (Foto: Albert Reif, Universität Freiburg)

Die Mischung von Baumarten ist eine wichtige Strategie zur Anpassung der Waldbewirtschaftung an den Klimawandel: Im Gegensatz zu Reinbeständen sind Mischwälder bekannt für eine höhere Stabilität und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenperioden und Stürmen. Werden Baumarten gemischt, beeinflusst das auch die Ökosystemdienstleistungen des Wirtschaftswaldes, d.h. dessen unterschiedliche Leistungen für den Menschen, wie z. B. als Rohstofflieferant, und Erholungsgebiet oder beim Wasser- und Bodenschutz.

Im Projekt BuTaKli – kurz für „Buchen-Tannen-Mischwälder zur Anpassung von Wirtschaftswäldern an Extremereignisse des Klimawandels“ – untersuchen insgesamt sieben Arbeitsgruppen unter Beteiligung des ITAS die Auswirkungen der Beimischung von Tannen zu Buchenbeständen. Die Forschenden gehen davon aus, dass Buchen in Gesellschaft von Tannen Dürre- und Feuchteperioden besser überstehen, ohne dabei das Wachstum der Tannen zu beeinträchtigen. Die gemischten Wälder könnten sich so leichter an den Klimawandel und die damit einhergehenden Extremwetterereignisse anpassen.

Das Projektteam am ITAS untersucht ausgewählte quantifizierbare Ökosystemdienstleistungen von Buchen-Tannen-Mischwäldern im Vergleich zu den Reinbeständen der beiden Arten. Dazu gehören die Produktion von Wert-, Brenn- und Totholz sowie die Arten- und Strukturvielfalt der Wälder. Darüber hinaus befragt das ITAS-Team Stakeholder und Experten in der Untersuchungsregion Freiburg. Mit ihrer Hilfe soll geklärt werden, ob und wie sich die Mischung von Tannen und Buchen auch auf nicht quantifizierbare Ökosystemdienstleistungen, wie z. B. die Erholungsfunktion und die touristische Attraktivität von Wäldern auswirkt. (09.02.2017)

Weiterführende Links: