Neues Projekt "Engineering Life" gestartet [13.04.2011]

Die Synthetische Biologie ist ein sich rasch entwickelndes neues Forschungsgebiet an der Schnittstelle von Molekularbiologie und Biotechnologie. Es wird häufig mit dem Schlagwort der "Erschaffung von Leben" in Verbindung gebracht - eine Zuschreibung, die fast unweigerlich öffentliche und politische Aufmerksamkeit erzeugt -, und es hat erhebliche Erwartungen hinsichtlich verschiedener zentraler Handlungsfelder wie Energie und Umwelt geweckt. Ziele des im Oktober 2010 gestarteten Verbundprojekts "Engineering Life", in dem das ITAS ein Teilprojekt zu TA- und Risikofragen durchführt und dessen Gesamtkoordination bei der Universität Freiburg liegt, sind die Reflexion der theologischen und ethisch-philosophischen Relevanz des Forschungsfeldes sowie die Analyse der mit ihm verbundenen Chancen und Risiken. Des Weiteren wird untersucht, ob die gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland für den Umgang mit den möglichen Risiken ausreichend sind. Besonders beachtet werden die spezifischen Differenzen zwischen der Synthetischen Biologie und der herkömmlichen Gentechnik, die Auswirkungen der Synthetischen Biologie auf das Lebenskonzept und die mit ihr möglicherweise verbundenen regulatorischen Herausforderungen. Das ITAS wird sich in seinem Teilprojekt vor allem mit sozioökonomischen Chancen sowie mit Risiken der Synthetischen Biologie befassen. Es wird dabei insbesondere auch die mit dem Feld verbundenen Visionen analysieren ("vision assessment") und Governance-Fragen - nicht zuletzt mit Blick auf die Gestaltung des öffentlichen Diskurses - untersuchen. Unter anderem werden hierzu Literaturstudien durchgeführt, relevante Expertenmeinungen auf verschiedene Weise systematisch integriert und - in enger Kooperation mit den anderen Verbundpartnern - ethische, gesellschaftliche und rechtliche Implikationen der Synthetischen Biologie übergreifend diskutiert.

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Persönliche Homepage: Christopher Coenen