Wahrnehmung und Akzeptanz von Geothermieprojekten aus unterschiedlicher Akteursperspektive

Projektbeschreibung

Der CO2-Fußabdruck der geothermischen Energie ist gering, sie gilt als umweltfreundliche, nachhaltige Technologie und ihre Ressourcen sind erneuerbar. Geothermische Energie ist Teil der Energiewende in Deutschland und wird als vielversprechende Ressource für erneuerbare Energien gesehen.

Allerdings sind die Bürger dort, wo entsprechende Anlagen gebaut werden, nicht immer von der Technologie überzeugt, sondern protestieren gegen die Erschließung der Tiefengeothermie. Was sind ihre Hauptbedenken gegenüber der Geothermie und warum stehen sie der neuen Technologie skeptisch gegenüber?

In mehreren Fallstudien werden das lokale Verständnis und die Bedenken von Interessengruppen und Bürgern in zwei verschiedenen Regionen in Deutschland und der Schweiz beschrieben. In Fokusgruppen mit Interessenvertretern und Bürgern wurden regionale Überzeugungsmuster und das Verständnis lokaler Debatten analysiert. Ihr Verständnis von erneuerbaren Energien und dem Transformationsprozess ist so heterogen wie die lokalen Gemeinschaften selbst und hängt von ihrer historischen und aktuellen Entwicklung in der Gemeinschaft ab. Die kollektiven Überzeugungen gegenüber neuen Technologien wie der Geothermie lassen sich durch die Kartierung der Argumente (Frames) und ihrer Verteilung in den Gemeinden erfassen und verstehen. Die Interessenvertreter kontextualisieren die Geothermie mit Ereignissen und interpretieren und bewerten die Technologie in unterschiedlichen Rahmen. Je nach Rahmen kann sie als Chance und technischer Fortschritt oder als gefährlich wahrgenommen werden. In den Fallstudien wird Partizipation als ein wichtiges Instrument angesehen, um die Bedenken der Öffentlichkeit zu berücksichtigen und die Planung und Umsetzung von Geothermieprojekten in den Gemeinden zu unterstützen.

Administrative Daten

Referent: Prof. Dr. Simone Strambach, Philipps-Universität Marburg
Koreferent: Prof. Dr. Jörg Bendix, Philipps-Universität Marburg und Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn, Universität Stuttgart
Bezugnehmende Projekte: Nutzung der Geothermie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung am KIT (Campus Nord) – inter- und transdisziplinäres Co-Design eines Umsetzungskonzepts (GECKO)
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Christina Benighaus
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-23225
E-Mail