Luftgetragene Übertragung des SARS-Coronavirus – von der Grundlagenforschung zu effizienten Luftreinigungssystemen (CORAERO)

  • Projektteam:

    Hahn, Julia (Projektleitung); Miltos Ladikas, Lahari Yaddanapudi

  • Förderung:

    Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren

  • Starttermin:

    2021

  • Endtermin:

    2025

  • Projektpartner:

    Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY); Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR); Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR); Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG); Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (HMGU); Karlsruher Institut für Technologie (KIT); GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung (GSI); Technische Universität München (TUM); Universitätsklinikum Augsburg (UKA); OTH Regensburg (OTH-R)

  • Forschungsgruppe:

    Soziotechnische Zukünfte und Policies

Projektbeschreibung

Neben Tröpfchen- und Schmierinfektion ist der nach derzeitiger Kenntnis effektivste Übertragungsweg des Coronavirus SARS-CoV-2 der Aerosoltransport. Diese Formen der Übertragung führen leicht zu sogenannten Superspreading-Ereignissen. Solange noch keine Immunität der Bevölkerung, z.B. durch Impfung, besteht, sind strenge Hygieneregeln, wie das Tragen von Masken, Abstandhalten, häufiges Reinigen und Desinfizieren von Händen und Oberflächen sowie ausreichendes Lüften von Räumen, einzig wirksame Maßnahmen gegen eine Virenausbreitung. Da der Erfolg solcher Maßnahmen stark vom Faktor Mensch abhängt, ist eine der wesentlichen Erkenntnisse aus dem bisherigen Pandemieverlauf die, dass es dringend notwendig ist, wirksame, sichere und bezahlbare Technologien zur Verhinderung der Virenausbreitung zu entwickeln. Damit können drastische Maßnahmen, wie öffentliche Schließungen und Quarantäne, verhindert werden. Dies gilt nicht nur für die aktuelle, sondern auch für zukünftige Pandemien dieser Art.

Das Vorhaben CORAERO der Helmholtz-Gemeinschaft zielt darauf ab, mittels interdisziplinärer wissenschaftlich-technologischer Zusammenarbeit signifikante Beiträge zum Erkenntnisgewinn bezüglich des aerosolgetriebenen Virustransports sowie zur Entwicklung von Technologien für eine effiziente physikalische Virenbekämpfung zu leisten. Es verbindet Wissenschaftler*innen aus der Virologie, der Medizin, der angewandten Physik, der Chemie, der Materialforschung und des Ingenieurwesens, schafft neues Wissen und entwickelt Technologien entlang der Infektionskette von der Aerosolentstehung in den Atemwegen bis zur effektiven Zerstörung des Virus durch Luftbehandlung in öffentlichen Räumen wie Schulen, Betrieben, Passagierfahrzeugen oder Konzerthallen.

ITAS wird im Rahmen der Backbone-Aktivitäten von CORAERO eine integrierte TA durchführen. Dies wird als kontinuierliche Reflexion für das Projekt fungieren, indem es integriertes Feedback zu möglichen und aufkommenden sozialen, rechtlichen und ethischen Implikationen sowie zu Fragen des öffentlichen Vertrauens und der Akzeptanz liefert. TA wird somit in den Entwicklungsprozess des Projekts eingebettet sein und Analysen und Informationen für das Forschungsteam bereitstellen. Dies beinhaltet die Bewertung relevanter kritischer Aspekte als „Frühwarnung“ und erweitert die interdisziplinäre Kommunikation und Kompetenzen des Projekts. Darüber hinaus wird ITAS auf sein globalTA-Netzwerk zugreifen, um ein internationales Spektrum von Experten, Stakeholdern und wissenschafts- und technologiepolitischen Rahmenbedingungen sowie öffentliche und Expertenwahrnehmungen und globale Datensätze einzubeziehen. Dazu gehört die Analyse von Vertrauen und Akzeptanz, um Parameter zu identifizieren, die Verhalten, Akzeptanz von Technologien und politische Entscheidungen beeinflussen.

Projekt-Website: coraero.de
Die Helmholtz-Forschungskampagne zur Corona-Pandemie: helmholtz.de/forschung/forschungskampagne/

Kontakt

Dr. Julia Hahn
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 030 40750493
E-Mail