Die Brandregeneration kieferndominierter Wälder in Brandenburg, Deutschland

Projektbeschreibung

Das Auftreten von Waldbränden in Deutschland wird durch den voranschreitenden Klimawandel zunehmend begünstigt. Um deutsche Wälder gegen den Klimawandel und die immer häufiger entstehenden Waldbrände zukunftssicher zu machen, muss der „Mechanismus“ Wald nach einem Feuer verstanden werden. Die hier vorgestellte Dissertation wird im Rahmen des ErWin Projektes erstellt, in dem neue Erkenntnisse und neues Wissen zu Waldbränden und dem Umgang mit diesen generiert werden. Die Dissertation wird sich im Detail mit der Regeneration der Vegetation nach den Bränden in Treuenbrietzen (2018) beschäftigen. Diese Regeneration umfasst unterschiedliche Teilaspekte, die in dieser Arbeit beleuchtet werden sollen: die Vegetationsinventur, der Zustand holziger Spezies und die Widerstandsfähigkeit heimischer Baumarten gegen Waldbrand- und Klimawandelbedingungen.

Die allgemeine Vegetationsinventur umfasst unterschiedliche Schadklassen, bei denen der Mensch und das Feuer bisher unterschiedlich auf die ursprünglich vorhandenen Kiefernplantagen eingewirkt haben. Die Klassen erstrecken sich vom stehenden Totholz in der Vollbrandzone ohne forstwirtschaftliches Eingreifen bis zur vollgeräumten, gepflügten Brandfläche. In der Vegetationsinventur werden Moose, krautige Pflanzen, Baumsämlinge und Baumsetzlinge, lebendige und stehende tote Bäume aus dem Originalbestand sowie vorhandenes Totholz erfasst. Neben der Dokumentation der Spezieszusammensetzung wird auch ein Augenmerk auf den Gesundheitszustand vorhandener Altbäume sowie auf den Wildverbiss nachkommender Jungpflanzen gelegt. Da auch Totholz ein wichtiges Substrat und Mikrohabitat für die Folgevegetation bietet, wird dieses im Hinblick auf Pflanzenbewuchs und die Beherbergung von Tieren ebenfalls dokumentiert.

Das Ökosystem Wald in Deutschland hat auch einen hohen wirtschaftlichen Wert, so dass die Zukunftsfähigkeit der nachfolgenden Gehölze bzw. der im Zuge des Waldumbaus einzubringenden Gehölze überprüft werden muss, um ein gesundes Waldsystem aufzubauen und zu erhalten. Aber welche Eigenschaften einer Baumart lassen sich als zukunftssicher bezeichnen? Im Rahmen der Arbeit wird der weitreichende Begriff der „Zukunftsfähigkeit“ auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen im gerade stattfindenden Klimawandel eingeschränkt. In diesem Zusammenhang geht es um die immer häufiger auftretenden Dürre- und Hitzeperioden, die verschiedene Baumarten bereits stark unter Stress setzen und damit auch angreifbar für Schädlinge wie den Borkenkäfer machen. Am KIT Campus Alpin sollen in diesem Zuge unterschiedliche, in deutschen Wäldern heimische Baumarten einem klimatischen Stresstest mit Hitze- und Trockenstress ausgesetzt werden. In der geplanten Versuchsreihe soll sowohl die Keimfähigkeit als auch die Widerstandsfähigkeit der Sämlinge unter den beschriebenen Bedingungen ermittelt werden. Letztlich sollen die umfassenden Untersuchungen in dieser Dissertation nicht nur zu neuen Erkenntnissen über die Dynamiken in einem gestörten Waldökosystem sondern auch zu neuem Wissen für die zukünftige Forstwirtschaft führen, wodurch ein besseres Zusammenspiel zwischen Menschen und Natur ermöglicht werden kann.

Administrative Daten

Referent: Dr. Somidh Saha
Koreferent: Prof. Dr. Schmidtlein (KIT BGU)
Bezugnehmende Projekte: ErWiN
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Katrin Fröhlich
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-26639
E-Mail