Integrating the concept of responsible innovation into the entrepreneurial process

  • Projektteam:

    Bolz, Karsten (Dissertation)

  • Starttermin:

    2015

  • Endtermin:

    2020

  • Forschungsgruppe:

    Innovationsprozesse und Technikfolgen

Projektbeschreibung

Heutzutage werden Innovationen häufig als ein Haupttreiber für wirtschaftlichen Aufschwung und sozialen Fortschritt angesehen. Schon die Vorreiter des ökonomischen Denkens wie beispielsweise Smith (1776) beschäftigten sich mit solchen Zusammenhängen und erkannten die Bedeutung von technischem Fortschritt für die wirtschaftliche Entwicklung. Eine intensivere wirtschaftswissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik der Innovation folgte jedoch erst nach den Überlegungen von Schumpeter (1934). Er identifiziert Innovation als den langfristigen Auslöser für wirtschaftlichen Aufschwung; umgesetzt durch Entrepreneure, welche neue Faktorkombinationen realisieren. Demzufolge können Entrepreneure als Agenten für Innovationen angesehen werden, die Wohlstand generieren und unser alltägliches Leben beeinflussen. Diese enge Verbindung zwischen Entrepreneurship und Innovation wird auch von Drucker betont. Er beschreibt Innovation als „the specific instrument of entrepreneurship [...] that endows resources with a new capacity to create wealth“. Während dieser Fortschritt in der Vergangenheit ausschließlich als wohlstandbringender Prozess angesehen wurde, werden in jüngerer Zeit immer stärker die Folgen von Innovationen auf die Gesellschaft und die Umwelt hinterfragt. In einer Zeit in der die moderne Gesellschaft vor sozialen und ökologischen Herausforderungen steht, stellt sich die Frage wie dieser Fortschritt verantwortungsvoll stimuliert werden kann.

Das Konzept der Responsible Innovation möchte zur Lösung dieser Fragestellung beitragen. Entsprungen aus der europäischen Forschungspolitik, hinterfragt das Konzept das aktuelle Verständnis von Innovationsprozessen und strebt eine Steuerung dieser an, mit dem Ziel verantwortungsvolle Resultate hervorzubringen. Die bislang am weitesten verbreitete Definition gibt von Schomberg, welcher Responsible Innovation definiert als „a transparent, interactive process by which societal actors and innovators become mutually responsive to each other with a view to the (ethical) acceptability, sustainability and societal desirability of the innovation process and its marketable products“. Somit rückt die normative Bewertung von Innovationen stärker in den Fokus. Innovationen sind somit nicht per se wünschenswert wenn sie wirtschaftlich erfolgreich sind, sondern es gilt vielmehr soziale und ethische Aspekte zu berücksichtigen.

Während sich die bisherigen Aktivitäten zu dem Konzept auf eine politische und sozio-ethische Perspektive von akademischen Forschungs- und Entwicklungsprozessen konzentriert, wurde die Rolle des Entrepreneurship als Agent für Innovation bislang ignoriert. Dabei sollte das Feld des Entrepreneurship für die Responsible Innovation Forschung von hoher Relevanz sein, da es – im Verständnis von Schumpeter und Drucker – Entrepreneure sind die Produkte und Dienstleistungen in Märkte einführen, sie für die Gesellschaft verfügbar machen und somit mögliche Folgen einleiten. Zudem ist der Punkt an dem neue Technologien in den Markt eingeführt werden oftmals Auslöser der öffentlichen Debatte über mögliche Risiken. Dies weist darauf hin, dass Entrepreneurship eine zentrale Rolle innerhalb des Konzepts der Responsible Innovation spielen könnte und es stellt sich die Frage wie es in die Aktivitäten des Entrepreneurship integriert werden kann. Dieser Frage möchte dieses Dissertationsprojekt auf den Grund gehen und Wege zur Integration des Konzepts der Responsible Innovation in den unternehmerischen Prozess (entrepreneurial process) erforschen.

Administrative Daten

Referent: Prof. Dr. Christine Volkmann
Koreferent: N.N.
Bezugnehmende Projekte: RITA – Responsible Innovation und Technikfolgenabschätzung
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karsten Bolz
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe