Computertechnik und Sterbekultur

Projektbeschreibung

Der Ausgangspunkt dieses Projekts ist die Annahme einer zunehmenden Technisierung menschlicher Existenz, bei der die Definition des Sterbens als Vollzugsmoment des Lebens und die Definition des Weiterlebens nach dem Tod (zumindest in der Erinnerung und den Medien) fortschreitend und tiefgreifend an den Einsatz von Techniken gebunden und damit verändert werden. Es handelt sich um eine zweifache Hybridisierung menschlicher Existenz: Zum einen rüsten sich Menschen medizintechnisch auf, zum anderen bieten Computer- und digitale Medientechniken Möglichkeiten der Hybridisierung durch Auslagerung, Ergänzung, Verdoppelung oder Bewahrung von personenbezogenen Informationen und persönlichen Merkmalen. Diese Entwicklung bietet Ansatzpunkte für Strategien medialen Überlebens, die noch kaum erforscht sind und in ihrer Bedeutung für eine sich verändernde Sterbekultur noch abzuschätzen sind.

Drei Institute des aus der Fusion von Forschungszentrum und Universität Karlsruhe (TH) hervorgegangenen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben sich zu dem Projekt „Computertechnik und Sterbekultur“ zusammengetan, um das Thema interdisziplinär anzugehen. Finanziert wird das Projekt aus KIT-Anschubmitteln, die der Förderung der Kooperation von Einrichtungen aus dem Campus Süd (ehemals Uni Karlsruhe) und dem Campus Nord (ehemals Forschungszentrum Karlsruhe) dienen und zu gemeinsamen, längerfristigen Projektvorhaben führen sollen.

Die Vorgehensweise im Projekt besteht aus gemeinsamer Planung, inhaltlicher Vorbereitung und Durchführung eines interdisziplinären Workshops.

Das Projekt wird mit dem Erscheinen des folgenden Bandes im Herbst 2013 abgeschlossen:

Knud Böhle, Jochen Berendes, Mathias Gutmann, Caroline Robertson-von Trotha, Constanze Scherz (Hg.) (2013)
Computertechnik und Sterbekultur. Bd. 5 der Reihe Hermeneutik und Anthropologie hrsg. v. Andrea Marlen Esser und Mathias Gutmann. Berlin, Münster, Wien, Zürich, London: LIT Verlag

Publikationen


2014
Zeitschriftenaufsätze
Böhle, K.; Pfadenhauer, M.
Social robots call for social sciences
2014. Science, Technology and Innovation Studies, 10 (1), 3–10 
Proceedingsbeiträge
Böhle, K.; Berendes, J.; Gutmann, M.; Robertson-von Trotha, C.; Scherz, C.
Sterben und kein Ende. Einige Vorbemerkungen
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 1–13, LIT 
Heil, R.; Coenen, C.
Transhumanistische Visionen und Computertechnik
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 145–159, LIT Verlag 
Wiegerling, K.
Embodied computing: Digitale Leiber und neue Körper
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 231–245, LIT Verlag 
Proceedingsbände
Böhle, K.; Berendes, J.; Gutmann, M.; Robertson-von Trotha, C.; Scherz, C.
Computertechnik und Sterbekultur
2014. LIT Verlag 
Vorträge

Kontakt

Dipl.-Soz. Knud Böhle, M.A.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe