Computertechnik und Sterbekultur
- Projektteam:
Böhle, Knud (Projektleitung); Constanze Scherz
- Förderung:
- Starttermin:
2010
- Endtermin:
2013
- Projektpartner:
Institut für Philosophie des KIT; Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am KIT
- Forschungsgruppe:
Innovationsprozesse und Technikfolgen
Projektbeschreibung
Der Ausgangspunkt dieses Projekts ist die Annahme einer zunehmenden Technisierung menschlicher Existenz, bei der die Definition des Sterbens als Vollzugsmoment des Lebens und die Definition des Weiterlebens nach dem Tod (zumindest in der Erinnerung und den Medien) fortschreitend und tiefgreifend an den Einsatz von Techniken gebunden und damit verändert werden. Es handelt sich um eine zweifache Hybridisierung menschlicher Existenz: Zum einen rüsten sich Menschen medizintechnisch auf, zum anderen bieten Computer- und digitale Medientechniken Möglichkeiten der Hybridisierung durch Auslagerung, Ergänzung, Verdoppelung oder Bewahrung von personenbezogenen Informationen und persönlichen Merkmalen. Diese Entwicklung bietet Ansatzpunkte für Strategien medialen Überlebens, die noch kaum erforscht sind und in ihrer Bedeutung für eine sich verändernde Sterbekultur noch abzuschätzen sind.
Drei Institute des aus der Fusion von Forschungszentrum und Universität Karlsruhe (TH) hervorgegangenen Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben sich zu dem Projekt „Computertechnik und Sterbekultur“ zusammengetan, um das Thema interdisziplinär anzugehen. Finanziert wird das Projekt aus KIT-Anschubmitteln, die der Förderung der Kooperation von Einrichtungen aus dem Campus Süd (ehemals Uni Karlsruhe) und dem Campus Nord (ehemals Forschungszentrum Karlsruhe) dienen und zu gemeinsamen, längerfristigen Projektvorhaben führen sollen.
Die Vorgehensweise im Projekt besteht aus gemeinsamer Planung, inhaltlicher Vorbereitung und Durchführung eines interdisziplinären Workshops.
- Workshopprogramm
- Interview zum Workshop in SWR2: Ellinor Krogmann im Gespräch mit Knud Böhle. SWR2 Impuls, 01.12.2010
„Ein Workshop am KIT Karlsruhe über Computertechnik und Sterbekultur“(MP3) - Badische Neueste Nachrichten, 09.12.10
"Computertechnik und Sterbekultur"
Das Projekt wird mit dem Erscheinen des folgenden Bandes im Herbst 2013 abgeschlossen:
Knud Böhle, Jochen Berendes, Mathias Gutmann, Caroline Robertson-von Trotha, Constanze Scherz (Hg.) (2013)
Computertechnik und Sterbekultur. Bd. 5 der Reihe Hermeneutik und Anthropologie hrsg. v. Andrea Marlen Esser und Mathias Gutmann. Berlin, Münster, Wien, Zürich, London: LIT Verlag
Publikationen
Social robots call for social sciences
2014. Science, Technology and Innovation Studies, 10 (1), 3–10
Sterben und kein Ende. Einige Vorbemerkungen
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 1–13, LIT
Transhumanistische Visionen und Computertechnik
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 145–159, LIT Verlag
Embodied computing: Digitale Leiber und neue Körper
2014. Computertechnik und Sterbekultur. Hrsg.: K. Böhle, 231–245, LIT Verlag
Computertechnik und Sterbekultur
2014. LIT Verlag
The contribution of tacit knowledge to industrial efficiency with human-robot interaction systems
2014. 3rd Meeting of Working Groups, Bucuresti, R, March 26-28, 2014
Intelligente Artefakte als Herausforderung für Soziologie und TA. Einführung in den Schwerpunk ’Parasoziale Beziehungen mit pseudointelligenten Softwareagenten und Robotern’
2011. Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis, 20 (1), 4–10
Computertechnik und Sterbekultur: Expertenworkshop der KIT-Institute ITAS, Institut für Philosophie und ZAK / Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, Karlsruhe, 29.-30. November 2010
2011. Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis, 20 (1), 96–99. doi:10.14512/tatup.20.1.96