NetZeroCities

Projektbeschreibung

Das Erreichen der Klimaneutralität europäischer Städte bis 2050 hat sich zu einem Eckpfeiler des europäischen Green Deals entwickelt und ist ein zentrales politisches Ziel im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei die Erkenntnis, dass der Wohnungsbau mehr als die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs von Gebäuden ausmacht. Vor diesem Hintergrund wurde die Strategie der Renovierungswelle („Renovation Wave“) der EU-Kommission ins Leben gerufen. Diese zielt in erster Linie auf die Modernisierung des Gebäudebestands zur Verbesserung der Energieeffizienz und Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie auf die Förderung nachhaltiger Investitionen in Städten.

Allerdings bestehen nach wie vor große Lücken im Verständnis der Mechanismen und Ressourcen, die zur Erreichung der Ziele der angestrebten Renovierungswelle erforderlich sind. Vor allem fehlt es an Wissen über vorhandene Finanzierungsmöglichkeiten und die auf verschiedenen staatlichen Ebenen umgesetzten politischen Rahmenbedingungen zur Mobilisierung von EU-Mitteln und zur Beteiligung der Bürger an der energetischen Gebäudesanierung. Zudem gibt es einen erheblichen Mangel an empirischen Belegen für die Wirksamkeit von EU-Finanzierungsmechanismen als Anreiz für Hauseigentümer, die Renovierungswelle zu unterstützen.

Um diese Wissenslücken zu schließen und eine solidere Grundlage für Klimamaßnahmen in städtischen Kontexten zu schaffen, wurde das Projekt NetZeroCities ins Leben gerufen. Im Kern zielt das Projekt darauf ab, ein differenziertes und umfassendes Verständnis sowohl für bestehende als auch für neue Finanzierungsmöglichkeiten zu entwickeln, die speziell auf die Förderung der energetischen Sanierung des Wohnungsbestands zugeschnitten sind. Mithilfe interdisziplinärer Forschungsmethoden und der Zusammenarbeit mit Interessenvertreter*innen auf verschiedenen Regierungsebenen, der Wissenschaft und der Industrie soll NetZeroCities wertvolle Einblicke in die komplexe Landschaft der Förderinitiativen zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden geben.

Mit seinem mehrdimensionalen Ansatz will das Projekt die vielfältigen Finanzierungsmechanismen beleuchten, die zur Unterstützung von Initiativen zur energetischen Sanierung zur Verfügung stehen – von öffentlichen Fördermitteln bis hin zu revolvierenden Krediten. Durch die Bewertung der Wirksamkeit und Skalierbarkeit dieser Finanzierungsinstrumente sollen bewährte Praktiken ermittelt und politische Empfehlungen erarbeitet werden, um die Ressourcenzuweisung zu optimieren und die Wirkung von Klimafinanzierungsmaßnahmen zu maximieren.

Das NetZeroCities-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von staatlicher Finanzierung und ihrer Rolle im Übergang zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren städtischen Zukunft. Das Projekt soll die Kluft zwischen Forschung und Praxis überbrücken und so das volle Potenzial der EU-Förderung als Katalysator für transformative Veränderungen in europäischen Städten freisetzen und letztlich den Weg für eine grünere, gerechtere und klimaresiliente Stadtlandschaft bis 2050 und darüber hinaus ebnen.

ITAS ist für die Durchführung des Projekts verantwortlich, einschließlich Leitung, Entwicklung innovativer Forschungsmethoden sowie Bewertung und Umsetzung der Forschungsergebnisse. Ein wichtiger Meilenstein ist die Erstellung einer Roadmap für die aktuelle öffentliche Förderung (auf EU-Ebene sowie auf Länderebene in Deutschland mit Schwerpunkt auf Baden-Württemberg).

Kontakt

Dr. Georgia Alexandri
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22384
E-Mail