ENSURE – Neue EnergieNetzStruktURen für die Energiewende
- Projektteam:
Poganietz, Witold-Roger (Projektleitung); Johannes Gaiser, Benjamin Kraus, Ines Jendritzki
- Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Starttermin:
2020
- Endtermin:
2023
- Projektpartner:
insgesamt 21 Projektpartner
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
ENSURE
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, will Deutschland seine Versorgung mit Elektrizität bis 2050 weitestgehend auf erneuerbare Energien umstellen. Fest steht allerdings: Mit dem Energienetz in seiner heutigen Form kann die Energiewende nicht bewältigt werden.
Hier setzt das Forschungsprojekt ENSURE als Teil der Förderinitiative „Kopernikus-Projekte“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an. Mit dem Ziel, den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden, entwickeln Projektpartner aus Wissenschaft, Industrie und zivilgesellschaftlichen Organisationen in ENSURE das Energienetz der Zukunft. Seit 2016 konzeptionell, seit 2020 in einer Simulation sowie ersten Pilotanlagen und ab 2022 im Realbetrieb in der Praxis.
Ein Ziel der zweiten Phase von ENSURE (2020-2023) ist es, bis 2050 ein Gesamtkonzept für die Energieversorgung zu entwerfen. Wichtig dabei ist, dass dieses in den sozioökonomischen Rahmen eingebettet ist und dass die Ergebnisse auf Deutschland und Europa übertragbar sind. Seit Februar 2020 bereitet ENSURE die Entwicklung des neuen Netzes auch in der Praxis vor. Die Partner haben gemeinsam ein Konzept für den „Energiekosmos ENSURE“ erarbeitet. Die Pilotregion liegt in Schleswig-Holstein, wo besonders viele zukünftige Anforderungen schon heute getestet werden können. Dort sollen möglichst viele Anwendungen realisiert werden.
Dazu untersucht das Projektteam, welche Voraussetzungen vor Ort gegeben sind und welche Technologien im Energiekosmos aufgebaut werden können. Berücksichtigt wird auch, inwieweit eine Übertragbarkeit der Maßnahmen auf andere deutsche Regionen möglich ist und wie es gelingen kann, das Stromnetz deutschlandweit für die Zukunft zu rüsten. Ebenso beobachten die Projektpartner die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung und arbeiten diese neuen Ansätze in die Konzeptionierung der Praxisphase mit ein.
ITAS im ENSURE-Projekt
Das ITAS war bereits in der ersten Projektphase von ENSURE maßgeblich an der Entwicklung von Storylines und gesellschaftlich akzeptierten Szenarien beteiligt. In Phase 2 leitet das ITAS das Teilprojekt 1 „Sozioökonomische Betrachtung“, in dem die dynamischen Interdependenzen zwischen sozioökonomischer Rahmung und den technischen Anforderungen an neue Energienetzstrukturen für die Energiewende analysiert werden. Hierbei sollen auch Implikationen für die Ausgestaltung neuer Netzstrukturen offengelegt und bewertet werden.
Basierend auf dem bereits etablierten „Integrativen Konzept Nachhaltiger Entwicklung“ (IKoNE) führt das ITAS gemeinsam mit Projektpartnern eine regionale Nachhaltigkeitsbewertung des „Energiekosmos ENSURE“ durch. Diese zielt darauf ab, die in ENSURE für Deutschland entwickelten und an die Region des „Energiekosmos ENSURE“ adaptierten Transformationspfade aus einer ganzheitlichen Sicht zu bewerten.
Dazu wird zunächst ein generelles Konzept für eine regionale Nachhaltigkeitsbewertung von Energiesystemen entwickelt, welches auf IKoNE beruht. Anschließend wird dieses Konzept für die Pilotregion spezifiziert. Dazu sollen mit einem transdisziplinären Ansatz gemeinsam mit regionalen Akteuren mögliche lokale Besonderheiten identifiziert werden. Für die Erarbeitung von Indikatoren und Zielwerten werden Workshops mit einem möglichst breiten gesellschaftlichen Spektrum lokaler und regionaler Stakeholder durchgeführt. Auf dieser Basis erfolgt anschließend die Umsetzung der Nachhaltigkeitsbewertung.
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-28180
E-Mail