Wechselwirkungen zwischen epistemischen und kommunikativen Aspekten der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung
- Projektteam:
Eichbaum, Felix (Dissertation)
- Förderung:
Klima, Ressourcen und Circular Economy – Wechselbeziehungen, Synergien und Tradeoffs (KLIREC)
- Starttermin:
2024
- Endtermin:
2027
- Forschungsgruppe:
Projektbeschreibung
Angesichts zunehmend komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen – wie Klimawandel, disruptive Technologien und Ressourcenknappheit – wird der Ruf nach innovativen Forschungsansätzen lauter, die es ermöglichen, sowohl wissenschaftlich fundiertes als auch gesellschaftlich relevantes Wissen zur Problemlösung bereitzustellen. Transdisziplinäre Forschung, die sich u. a. durch gleichrangige Zusammenarbeit von verschiedenen Fachdisziplinen und außerwissenschaftlichen Akteursgruppen zur gemeinsamen Bewältigung komplexer wissenschaftlich-gesellschaftlicher Problemstellungen auszeichnet, gewinnt vor diesem Hintergrund insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung an Bedeutung.
Aus erkenntnistheoretischer Perspektive wirft dieser Forschungsmodus spannende Fragen auf, etwa nach der effektiven Integration verschiedener Wissensarten, dem erkenntnistheoretischen Status von transdisziplinär erzeugtem Wissen oder der Generalisierbarkeit fallspezifischer Problemlösungen, aber auch Fragen zum Zusammenhang von wissenschaftlicher Qualität und gesellschaftlicher Anwendungsperspektive transdisziplinärer Erkenntnisse. Zugleich gelten kommunikative Aspekte als entscheidend für das Gelingen transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung, da sie erheblichen Einfluss auf die Forschungspraxis und die gemeinsame Wissensproduktion haben. Zu den wichtigen Themen in diesem Zusammenhang gehören kommunikative Barrieren in transdisziplinären Kooperationen, die Entwicklung spezifischer Forschungs- und Kommunikationsmethoden sowie der Einsatz digitaler Kommunikationsmittel zur Unterstützung transdisziplinärer Integrationsprozesse.
All diese Themen werden im Rahmen des wissenschaftlichen Diskurses um Transdisziplinarität zwar berücksichtigt und isolierten Betrachtungen unterzogen; eine systematische Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen epistemischen Merkmalen und kommunikativen Prozessen in der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung steht jedoch noch aus. Das kumulative Dissertationsprojekt greift diese Forschungslücke auf und geht der folgenden Frage nach: Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen epistemischen und kommunikativen Aspekten der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung und wie lassen sich diese Wechselwirkungen nutzbar machen, um die Wirkungspotenziale transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung im Hinblick auf wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und gesellschaftliche Problemlösungsstrategien zu entfalten?
Durch die Analyse der Wechselwirkungen von epistemischen und kommunikativen Prozessen zielt das Promotionsprojekt darauf ab, verallgemeinerungsfähige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Theorie und Praxis der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung zu gewinnen und damit ihre wissenschaftliche und gesellschaftliche Wirksamkeit zu erhöhen. Nicht zuletzt kann ein besseres Verständnis der erkenntnistheoretischen und kommunikativen Grundlagen transdisziplinärer Forschung dazu beitragen, die wissenschaftliche und gesellschaftliche Legitimität von Handlungsempfehlungen zur Nachhaltigkeitstransformation zu erhöhen und entsprechende Argumente effektiver in den öffentlich-politischen Diskurs zu integrieren.
Administrative Daten
| Referent: | Prof. Dr. Daniel Lang |
| Korreferent: | Prof. Dr. Mario Schmidt (FH Pforzheim) |
| Doktoranden bei ITAS: | siehe Promovieren am ITAS |
Kontakt
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: 0721 608-22978
E-Mail
