Wie entfalten Reallabore Wirkung für die Transformation? Eine Untersuchung der sozialen Wirkungen von Reallaboren mithilfe eines akteurszentrierten Ansatzes

Projektbeschreibung

Unsere Gesellschaft sieht sich aktuell mit vielen großen Herausforderungen konfrontiert (Biodiversitätsverlust, Klimawandel, Umweltverschmutzung, [Über-]Alterung der Gesellschaft, Ungleichheit etc.), die ein Umdenken und grundlegende Transformationsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit auf allen Ebenen erfordern. In den Bemühungen, den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu unterstützen, sind Reallabore in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit gerückt.

Reallabore bieten einen Rahmen, in dem wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure gemeinsam Realexperimente konzipieren und durchführen, um Veränderungsprozesse anzustoßen, zu unterstützen und aus ihnen für eine nachhaltige Entwicklung zu lernen. Ihr Ziel ist es, (lokale) Transformationsprozesse zu unterstützen, zu begleiten und zu beforschen, um so die „Große Transformation“ (WBGU) zu unterstützen.

Reallabore etablieren sich zusehends in der Forschungslandschaft. Mit ihrer zunehmenden Verbreitung und vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen wird auch die Frage nach ihrer Wirksamkeit für eine Nachhaltigkeitstransformation in der Wissenschaft, bei Fördergebern und in der Politik immer drängender diskutiert.

Das Dissertationsprojekt greift diese Frage auf und möchte untersuchen, durch welche Wirkmechanismen und Effekte Reallabore eine Nachhaltigkeitstransformation unterstützen. Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei Akteure und ihre Perspektiven und Erfahrungen.

Akteurszentrierter Ansatz

Außerwissenschaftliche Akteure spielen eine Schlüsselrolle in der transdisziplinären Arbeit von Reallaboren. Als lokale Experten tragen sie mit ihrem Wissen über Problemlagen und Gegebenheiten vor Ort zum Erfolg bei, sind wichtige Partner bei der Umsetzung von Realexperimenten und untrennbar mit der Verstetigung und dem Erfolg der erarbeiteten Ergebnisse verbunden. Zudem sind sie direkt von den Arbeiten im Reallabor betroffen. Vor diesem Hintergrund stehen Akteure und ihre Erfahrungen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Eine akteurszentrierte Perspektive auf die Wirkweisen von Reallaboren bildet den Ausgangspunkt und soll gleichzeitig als „Brückenkonzept“ zu anderen Ansätzen und Disziplinen dienen, die sich ebenfalls mit Wirkungsforschung beschäftigen.

Das Dissertationsprojekt ist kumulativ angelegt und untersucht die Wirkmechanismen von Reallaboren anhand des seit 2012 etablierten Reallabors „Quartier Zukunft – Labor Stadt“.

Administrative Daten

Referent: Prof.in Dr.in Paula Maria Bögel (Universität Vechta)
Koreferent: Prof. Dr. Armin Grunwald (ITAS)
Bezugnehmende Projekte: Quartier Zukunft – Labor Stadt, Dein BalkonNetz – Energie schafft Gemeinschaft
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Dipl.-Ing. Helena Trenks
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-26486
E-Mail