Publikation zur Transformation des Verkehrssystems

Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors ist eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Forschende des Kopernikus-Projekts ENavi haben einen Abschlussbericht vorgelegt, der zentrale Transformationspfade analysiert und Handlungsempfehlungen gibt.
Publikation zur Transformation des Verkehrssystems
Die Transformation des Verkehrssystems mit Fokus auf Policy Packages

Entgegen aller politischen Absichtserklärungen ist es bisher nicht gelungen, die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors unter das Niveau des Jahres 1990 zu senken. Mit ihrem „Klimaschutzplan 2050“ will die Bundesregierung nun bis zum Jahr 2030 eine Reduktion von etwa 40% gegenüber 1990 erreichen. Eine immense Herausforderung, für deren Lösung nur wenige Jahre bleiben.

Das Kopernikus-Projekt ENavi will für eine erfolgreiche Strategie zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors – auch über das Jahr 2030 hinaus – wichtige Impulse geben. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen verfolgen die Forschenden einen Ansatz, der ökologische Aspekte, Akzeptanzfragen oder die politische Umsetzbarkeit und internationale Implikationen nicht nachgelagert, sondern gleichrangig mit technischen und ökonomischen Analysen betrachtet.

Zentrale Transformationspfade

Im Zentrum des jetzt vorliegenden Abschlussberichts steht die Folgenabschätzung für zwei Transformationspfade mit großem Potenzial für die Verkehrswende: Der Pfad „Multi- und Intermodalität“ setzt auf eine Veränderung des sogenannten „Modal Split“ (d.h. der Verteilung des Verkehrsaufkommens auf unterschiedliche Verkehrsarten) weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu Carsharing, ÖPNV oder Fahrrad. Der Pfad „Alternative Antriebe“ verfolgt hingegen das Ziel mit hocheffizienten Antriebstechnologien den verbleibenden MIV klimaverträglicher zu machen.

Policy Packages und Handlungsempfehlungen

Aus beiden Transformationspfaden leiten die Forschenden Policy Packages mit einzelnen Maßnahmenbündeln ab, etwa die Förderung des ÖPNV und Integriertes Flächenmanagement („Multi- und Intermodalität“) oder die Einführung von CO₂-Flottengrenzwerten und die stärkere CO₂-Bepreisung („Alternative Antriebe“). Auf Basis einer Folgenabschätzung und der Ergebnisse wissenschaftlicher und diskursiver Bewertungsverfahren geben die Autorinnen und Autoren schließlich eine Reihe von Handlungsempfehlungen für die Akteure der Verkehrswende ab. (05.12.2019)

Bibliographische Angaben:

Scheer, Dirk [Hrsg.]; Arnold, Annika; Bangert, Armin; Dreyer, Marion; Nabitz, Lisa; Scheer, Dirk; Schmidt, Maike
Die Transformation des Verkehrssystems mit Fokus auf Policy Packages. Karlsruhe: KIT 2019, 38 S., DOI: 10.5445/IR/1000100204.
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