Gestalten für Kreisläufe: Reflexionen und Realexperimente zum Konzept einer Circular Society

Projektbeschreibung

Der globale Klimawandel und knapper werdende Ressourcen erfordern drängender denn je eine „Große Transformation“ (WBGU 2011) hin zu nachhaltiger Entwicklung. Auf wissenschaftlicher und politischer Ebene ist die zirkuläre Organisation von Wertschöpfung durch die Circular Economy ein verbreiteter Ansatzpunkt. Als Gegenentwurf zum linearen Wirtschaften forciert die Circular Economy eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die planetare Grenzen durch kreislauffähige Stoffe und Produkte einhält und setzt dabei vor allem auf technische und industrielle Problemlösungen, um dem Ziel einer ressourcen- und umweltschonenden Gesellschaft näherzukommen.

Der Vorschlag der Circular Society erweitert diesen technikzentrierten Ansatz der Circular Economy um gesellschaftliche und kulturelle Aspekte. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Konzept einer Circular Society auf systemischer und gesellschaftstheoretischer Ebene bislang kaum erschlossen und theoretisch fundiert. Das Dissertationsvorhaben reflektiert das Konzept der Circular Society kritisch und analysiert dieses vor dem Hintergrund von Konzepten nachhaltiger Entwicklung und aktuellen Gesellschafts- und Kulturtheorien.

In Form transdisziplinärer Realexperimente werden zentrale Aspekte und Ansatzpunkte einer Circular-Society-Theorie erprobt und dabei konsequent über Zugänge der Design- und Reallaborforschung betrachtet. Dabei geht es im Sinne transdisziplinärer und transformativer Forschung sowohl um eine experimentelle Prüfung der theoretischen Annahmen als auch um eine experimentelle und vorläufige gesellschaftliche Gestaltung im Sinne einer Circular Society. Zur konkreten Ausgestaltung der Realexperimente werden Ansätze und Ergebnisse der Designforschung und des Transformationsdesigns hinzugezogen. Die neue Verknüpfung von Reallaborforschung und Design für die Transformation hin zu einer Circular Society soll dabei nicht nur prototypisch erprobt, sondern auch theoretisch reflektiert werden. Konkret sollen die beiden Realexperimente – eingebettet in das Reallabor „Quartier Zukunft – Labor Stadt“ des Karlsruher Transformationszentrums für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT) – zeigen, wie Design und Reallabore zum Zustandekommen einer Circular Society beitragen können. Das Dissertationsvorhaben möchte auf diese Weise sowohl zur theoretischen Fundierung des Konzepts Circular Society beitragen als auch deren Umsetzung in realweltlichen Zusammenhängen erforschen.

Administrative Daten

Referent: Prof. Dr. Armin Grunwald
Koreferent: N.N.
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Anna König, M.A.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-28090
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