Untersuchung der Verteilung ausgewählter Schwermetalle bei Abfallentsorgungsmaßnahmen als Voraussetzung für eine stoffstromorientierte Abfallwirtschaft

Beschreibung des Projekts

Für die Produktion von Industrie- und Konsumgütern werden trotz begrenzter Ressourcen noch immer große Rohstoffmengen eingesetzt, die nach dem Gebrauch der Güter zu Abfall werden und z. T. bedenkliche Konzentrationen an Schwermetallen wie z. B. Quecksilber, Cadmium und Blei enthalten können. Diese können bei der Entsorgung entweder aufkonzentriert werden (für eine stoffliche Verwertung oder für eine ordnungsgemäße Beseitigung) oder in neue Produkte gelangen und damit diffus in der Umwelt verteilt werden (z. B. bei der energetischen Verwertung in industriellen thermischen Prozessen). Eine stoffliche Verwertung der Abfälle ist in vielen Fällen durch die Verunreinigungen mit diesen Schwermetallen erschwert und macht aufwändige Behandlungsschritte notwendig.

Die derzeitigen Kenntnisse über den Stoffhaushalt und die mit Abfallentsorgungsmaßnahmen verbundenen Stoffströme von Quecksilber, Cadmium und Blei reichen nicht aus, um die Abfallwirtschaft in Hinblick auf Nachhaltigkeit zu bewerten und Empfehlungen für eine stoffstromorientierte Abfallwirtschaft zu erarbeiten.

Ziel des über mehrere Jahre laufenden Vorhabens ist es, die zurzeit angewandten Entsorgungsmaßnahmen von quecksilber-, cadmium- und bleihaltigen Produktionsabfällen und Gütern mit Hilfe von Stoffstromanalysen zu untersuchen und im Hinblick auf Nachhaltigkeitskriterien zu bewerten. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf zwei Pfade: zum einen soll eine Bilanz der genannten Schwermetalle aufgestellt werden, zum anderen sollen Abfälle identifiziert werden, die relevante Anteile dieser Schwermetalle enthalten.

In einem ersten Schritt sind folgende Arbeiten vorgesehen:

  • Analyse der Datenlage zur Erstellung einer Stoffbilanz für ausgewählte Schwermetalle für Deutschland
  • Zusammenstellung von Gehalten ausgewählter Schwermetalle in Rohstoffen, Zwischenprodukten und in Produktionsabfällen
  • Identifikation von Rohstoffen, Zwischenprodukten, Produkten und Abfällen mit relevanten Schwermetallgehalten als Untersuchungsgegenstand für Stoffstrombilanzen

Publikationen


2009
Zeitschriftenaufsätze
Achternbosch, M.; Kupsch, C.; Sardemann, G.; Bräutigam, K. R.
Cadmium flows caused by the worldwide production of primary zinc metal
2009. Journal of Industrial Ecology, 13, 438–54. doi:10.1111/j.1530-9290.2009.00128.x
2008
Zeitschriftenaufsätze
Braeutigam, K. R.; Achternbosch, M.; Kupsch, C.; Sardemann, G.
Management of cadmium flows under the aspect of establishing closed loops
2008. Journal of Environmental Engineering and Management, 18, 25–32 
2007
Zeitschriftenaufsätze
Bräutigam, K.-R.; Achternbosch, M.; Kupsch, C.; Sardemann, G.
ITAS-Projekt zu Ressourcen- und Abfallmanagement von Cadmium in Deutschland legt Abschlussbericht vor
2007. Technikfolgenabschätzung, Theorie und Praxis, 16 (2), 83–88. doi:10.14512/tatup.16.2.83
2005
Zeitschriftenaufsätze
Kopfmüller, J.; Sardemann, G.; Achternbosch, M.; Kupsch, C.; Bräutigam, K. R.; Hartlieb, N.
Ressourcen- und Abfallmanagement für eine nachhaltige Entwicklung dargestellt am Beispiel von Cadmium
2005. Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, 57, 119–28 
Proceedingsbeiträge
Bräutigam, K.-R.; Achternbosch, M.; Hartlieb, N.; Kupsch, C.; Sardemann, G.
Material-flow-analysis of Cadmium giving special consideration to waste arising and waste management
2005. Proceedings of the 20th International Conference on Solid Waste Technology and Management. Philadelphia, USA, 03. - 06.04.2005, CD-ROM 

Kontakt

Dipl.-Phys. Klaus-Rainer Bräutigam
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe