Mobiles Futurium – Forschung zu Zukunftsdiskursen im ländlichen Raum im Rahmen des Modellprojekts

Projektbeschreibung

Unser derzeitiges Zusammenleben wird begleitet von zahlreichen umweltbezogenen, technischen und sozialen Umbrüchen. Hierzu gehören beispielsweise die negativen Auswirkungen des Klimawandels, die Entwicklung von und der Umgang mit künstlicher Intelligenz oder die Umgestaltung unseres Bildungswesens. Neue Technologien spielen dabei eine zentrale Rolle. So können ressourcensparende Batteriespeicher oder organische Photovoltaikzellen wichtige Beiträge für den Klimaschutz leisten. Andererseits hat die fortschreitende Digitalisierung das Potenzial, ganze Branchen in relativ kurzer Zeit zu verändern, mit entsprechend drastischen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Nicht zuletzt werden normative Fragen aufgeworfen: Wie kann und sollte ein gutes Leben für heutige und zukünftige Generationen aussehen und welche Rolle spielen dabei Technologien? Um sich mit solchen Fragen auseinandersetzen zu können, braucht es sogenannte Zukunftskompetenzen. Gemeint ist die Fähigkeit, die Folgen von technischen Entwicklungen hinsichtlich ihrer Risiken und Chancen einzuordnen. Des Weiteren müssen verantwortliche und betroffene Personen dazu befähigt werden, Technologien im Sinne des Gemeinwohls einzusetzen und weiterzuentwickeln.

Hier setzt das Projekt „Mobiles Futurium“ an. Im Projekt sollen Zukunftskompetenzen angesprochen und an Schulen langfristig verankert werden. Junge Menschen werden dabei vornehmlich in den Blick genommen. Zeitlich betrachtet sind diese aufgrund ihres Alters von zukünftigen Entwicklungen besonders betroffen. Andererseits sind heutige Schüler*innen die Entscheidenden von morgen. Lehrkräfte als zentrale Akteure werden hier unterstützt, Zukunftswissen und den Einsatz neuer Technologien zu vermitteln. Das Futurium in Berlin entwickelt hierzu einen mobilen Zukunfts- und Partizipationsraum und besucht mit diesem zahlreiche Schulen im ländlichen Umfeld in Deutschland. Auf diese Weise sollen Impulse für eine „Future Literacy“ gesetzt werden.

Das ITAS übernimmt als Projektpartner die partizipative Begleitforschung. Hierzu wird der Einsatz des Mobilen Futuriums aus Perspektive der Technikfolgenabschätzung und der Bildung für Nachhaltige Entwicklung reflektiert. Hinsichtlich der Idee einer Future Literacy nehmen die Forschenden in den Blick, welche Zukunftsthemen von den Schüler*innen und Lehrkräften als relevant eingeschätzt werden sowie ob und wie sich das Rollenverständnis mit dem Besuch des Mobilen Futuriums verändert. Dazu greifen die ITAS-Wissenschaftler*innen auf Ansätze und Methoden der partizipativen Forschung zurück. Hierzu gehören beispielsweise qualitative Interviews, die forscherische Begleitung mittels teilnehmender Beobachtung sowie die Durchführung von transdisziplinären Workshops.

Kontakt

Marius Albiez
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-23968
E-Mail