Wiesenjoghurt ohne Kühe

Joghurt aus Gras herstellen? Genau das versucht das neue Projekt GrassToGurt, indem es das Potenzial von Grünland für die Produktion pflanzlicher Joghurtalternativen nutzt. Das ITAS analysiert, wie Verbrauchende den neuen Joghurt wahrnehmen.
Wiesenjoghurt ohne Kühe Laurids Pernice
Von der Wiese in den Becher: Das Projekt GrassToGurt (G2G) versucht, mithilfe von Grünland auf nachhaltige Art und Weise Joghurt herzustellen.

Das stetige Wachstum der Weltbevölkerung macht eine nachhaltige und klimafreundliche Nahrungsmittelproduktion immer dringlicher. Die Schwierigkeit besteht darin, die Abhängigkeit von tierischen Produkten, die stark zu Treibhausgasemissionen beitragen, zu reduzieren und gleichzeitig genügend Proteinquellen bereitzustellen.

Um dieser doppelten Herausforderung zu begegnen, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alternative Proteinquellen auf pflanzlicher Basis.

Vom Gras zum Joghurt

Genau hier setzt das Projekt GrassToGurt (G2G) an und beschreitet bei der Produktion von Lebensmitteln ganz neue Wege: Es nutzt das Potenzial von Grünland für die Herstellung von pflanzlichen Proteinen. Mithilfe von Hefe, die auf Grasschnitt fermentiert, kann so schlussendlich Joghurt hergestellt werden.

Durch den Einsatz von Hefe anstelle von tierischer Milch kann der hohe CO2-Fußabdruck von Milchprodukten vermieden werden. So bleiben langfristig von Grünland geprägte Kultur- und Erholungslandschaften sowie die regionale Landwirtschaft unabhängig von der Nutztierhaltung erhalten. Das Ziel von G2G ist es, den hefebasierten Joghurt mit ähnlichen Eigenschaften wie sein tierisches Pendant herzustellen.

Die Rolle des ITAS bei der Entwicklung des Wiesenjoghurts

„Das ITAS trägt zur Entwicklung von technologischen Alternativen zu traditionellen Milchprodukten bei“, sagt Christine Rösch, G2G-Projektleiterin am ITAS. „Es kann so einen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen und für eine gesündere sowie ethisch vertretbare Ernährung leisten“. 

Das ITAS-Team verwendet fortschrittliche Geodatenmodellierung, um Flächen zu identifizieren, die für eine alternative Nutzung zur Herstellung von Joghurt ohne Kuhmilch infrage kommen. Eine weitere Aufgabe des ITAS ist es, die Einstellung der Verbraucherinnen und Verbraucher gegenüber einem G2G-Joghurt zu analysieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Identifizierung der wichtigsten Faktoren, die den Kauf von Lebensmitteln beeinflussen, wie zum Beispiel Geschmack, Werte, Gewohnheiten oder Erschwinglichkeit. (26.05.2025)

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