Technikphilosoph Vitaly Gorokhov verstorben

Das ITAS trauert um seinen langjährigen Mitarbeiter, der als herausragender Forscher auf dem Gebiet der Technikfolgenabschätzung und als Architekt der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland große Verdienste erworben hat.
Vitaly Gorokhov

Vor wenigen Tagen ist Prof. Dr. Vitaly Gorokhov nach schwerer Krankheit verstorben. Er war über lange Zeit eng mit dem ITAS verbunden: zunächst als Leiter des deutsch-russischen Kollegs an der damaligen Universität Karlsruhe, dann als Gastwissenschaftler und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ITAS bis zu seinem Ruhestand. Vitaly Gorokhov ist vor allem als Architekt der deutsch-russischen Kooperation in der Technikfolgenabschätzung und verwandten Bereichen hervorgetreten, die das ITAS nun bereits seit etwa 15 Jahren unterhält. Als Professor an der renommierten Lomonossow-Universität in Moskau und als leitender Mitwirkender im Institut für Philosophie der Russischen Akademie der Wissenschaften war er der geborene Brückenbauer zwischen den doch recht unterschiedlichen Welten – und er hat diese Rolle meisterhaft ausgefüllt.

In Netzwerken, Konferenzen, Workshops und durch Publikationen hat er unermüdlich zur Überwindung traditioneller Grenzen beigetragen – nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen den Disziplinen. Als hervorragender Technikphilosoph hat er nicht den Elfenbeinturm gesucht, sondern den Kontakt mit Natur- und Technikwissenschaft wie auch mit Geistes- und Sozialwissenschaften gepflegt, wissend, dass relevante Einsichten in den komplexen Fragen der Technikfolgenabschätzung nicht in einer Disziplin allein gefunden werden können. Für seine großen Verdienste um die Technikphilosophie und die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland wurde Prof. Dr. Vitaly Gorokhov im Januar 2015 die Ehrendoktorwürde des KIT verliehen. (16.09.2016)

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