ITAS-Neuerscheinung: Wohin mit dem radioaktiven Abfall? [08.03.2006]

Der endgültige Verbleib hoch radioaktiver Abfälle ist nach wie vor ungeklärt. Weltweit ist bislang kein Endlager in Betrieb. Die Gründe hierfür liegen weniger im naturwissenschaftlich-technischen Bereich, sondern in der verbreiteten gesellschaftlichen Ablehnung. „Atommüll“ ist nach wie vor ein Reizwort und die Endlagerung gehört immer noch zu den großen Technikkonflikten.

Diese Situation legt die Frage nahe, ob und wie die Sozialwissenschaften zur Lösung dieses Problems beitragen können. Dies könnte geschehen, indem ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Streitpunkte und Konfliktmuster herausgearbeitet würde, aber auch und vor allem durch das Erstellen neuer Verfahren der Konfliktbearbeitung. Einschlägige Stichworte sind in diesem Zusammenhang „deliberative Demokratie“, „Partizipation“ oder „zivilgesellschaftliche Beteiligungsverfahren“.

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Buch „Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung“ drei Ziele:

  • Eine Analyse der Konfliktsituation in historischer und systematischer Hinsicht,
  • die Diskussion neuer Entscheidungs- und Beteiligungsverfahren und
  • die Formulierung einer sozialwissenschaftlichen Forschungsperspektive zur Endlagerung.

Das Buch richtet sich an politische Entscheidungsträger, Vertreter aus Industrie und Wirtschaft, Wissenschaftler aus betroffenen Disziplinen und zivilgesellschaftliche Akteure wie z.B. Bürgerinitiativen sowie an die interessierte Öffentlichkeit und Journalisten.

Bibliographische Angaben:
Peter Hocke, Armin Grunwald (Hrsg.):
Wohin mit dem radioaktiven Abfall? Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Endlagerforschung. Berlin: edition sigma 2006, Reihe: Gesellschaft - Technik - Umwelt, Neue Folge 8, ISBN 3-89404-938-3, 256 Seiten, 19,90 Euro

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