Diskussionspapier zu „Soziotechnischen Zukünften“

Technikvisionen, Zukunftsszenarien, Entwicklungsleitbilder: Im öffentlichen Diskurs wächst die Aufmerksamkeit für Zukunftsvorstellungen aller Art. Die Frage, wie TA mit dieser Entwicklung umgehen sollte, stellen Forschende jetzt zur Debatte.

Die Bandbreite gegenwärtiger Vorstellungen der Zukunft von Technik und Gesellschaft ist groß. Sie reicht von Visionen einer vollständig berechenbaren Welt (Big Data) über Simulationen regionaler und dezentral organisierter Formen von Energieerzeugung (Energiewende), bis hin zu neuen demokratischen Formen kollektiver Produktion von Wissen und Gütern (Open Source, Open Design). Viele dieser „Soziotechnischen Zukünfte“ sind zwar äußerst spekulativ, spielen aber eine große Rolle in Technikentwicklungs- und Innovationsprozessen. Nicht umsonst wächst das Interesse an technikbasierten Zukunftsentwürfen in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Technikfolgenabschätzung sollte sich theoretisch und methodisch fundierter mit diesen Entwürfen befassen und ihre eigene Rolle bei deren Bewertung und Gestaltung stärker reflektieren. Zu diesem Schluss kommen über 20 geistes- und sozialwissenschaftliche Forscherinnen und Forscher aus Universitäten und TA-Institutionen in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Ihre Begründungen und Vorschläge für ein solches Programm haben sie in dem Diskussionspapier „Technikfolgenabschätzung von soziotechnischen Zukünften“ dargestellt. Es ist in der Reihe für Diskussionspapiere des Instituts für Technikzukünfte (ITZ/KIT) erschienen und hier online verfügbar.

Hervorgegangen ist das Papier aus dem Workshop „Die Gegenwart technischer Zukünfte – Theoretische und methodische Herausforderungen der Technikfolgenabschätzung“ im März 2016 in Karlsruhe, an dem alle Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben. Angestoßen wurde der Workshop von dem Projekt „Leitbilder und Visionen als sozio-epistemische Praktiken“ unter Leitung des ITAS-Wissenschaftlers Andreas Lösch. Das ITAS organisierte die Veranstaltung gemeinsam mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). (24.01.2017)

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