Neue EnergieNetzStruktURen für die Energiewende (ENSURE) – Phase III

Projektbeschreibung

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, will Deutschland seine Versorgung mit Elektrizität bis 2045 weitestgehend auf erneuerbare Energien umstellen. Mit dem Energienetz in seiner heutigen Form kann diese Energiewende allerdings nicht gelingen. Hier setzt das Forschungsprojekt ENSURE als Teil der Förderinitiative „Kopernikus-Projekte“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an. Im Kopernikus-Projekt ENSURE entwickeln Forschende, Netzbetreiber, Erzeuger und zivilgesellschaftliche Organisationen ganzheitliche Lösungen, um das Stromnetz für aktuelle und zukünftige Herausforderungen „fit zu machen“. Die in ENSURE entwickelten ganzheitlichen Lösungsbausteine tragen dazu bei, die Energieversorgung unter den sich ändernden Rahmenbedingungen langfristig zu sichern.

Vor diesem Hintergrund ist das zentrale Ziel in der dritten Phase (2024-2026) von ENSURE, konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung und beschleunigte Realisierung der Energiewende in Deutschland bereitzustellen. ENSURE nutzt hierfür gezielt die im Projekt vorhandene inter- und transdisziplinäre Expertise.

Die übergeordneten Ziele von ENSURE III sind:

  • Entwicklung eines systemischen und sektorübergreifenden Lösungsansatzes für das deutsche Energiesystem mit Schwerpunkt auf dezentralen Strukturen;
  • Validierung von in ENSURE entwickelten Technologien für die zukünftige Netzentwicklung;
  • Formulierung klarer Handlungsempfehlungen für Netzbetreiber, Regulierungsstellen, Politik, Technologieentwicklung und Gesellschaft;
  • Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz, die für eine erfolgreiche Energiewende unabdingbar ist;
  • Entwicklung eines modularen Ansatzes mit hoher Flexibilität für zukünftige Herausforderungen.

Die Arbeiten des ITAS sind dem Teilprojekt (TP) 1 „Ganzheitliche Struktur für ein zukünftiges Netz mit zentralen und dezentralen Versorgungselementen”, das durch ITAS koordiniert wird, sowie dem TP 4 „Dialogbasierter Transfer der ENSURE-Lösungen in die Gesellschaft“ zugeordnet.

Im Zentrum von TP 1 steht die systemische Bewertung der ENSURE-Lösungen. Diese werden von ITAS um eine Nachhaltigkeitsbewertung ergänzt. Grundlage für die Bewertung bilden die bereits in der zweiten Phase von ENSURE bestimmten Indikatoren, die unter Zugrundlegung des Integrativen Konzepts Nachhaltiger Entwicklung (IKoNE) ermittelt wurden.

Die regionale Energiewende bedarf eines Good-Governance-Frameworks, um bestehende Synergien zwischen einzelnen Energieformen zukünftig besser nutzen zu können. Unter Einbeziehung der Ergebnisse aus einer Positionsanalyse werden die Anforderungen und Rahmenbedingungen für ein solches Good-Governance-Konzept für die Energiewende auf lokaler Ebene identifiziert. Die Anwendung erfolgt in zwei Modellregionen, von denen eine eher ländlich und die andere eher städtisch geprägt sein wird. In der Positionsanalyse werden die Einschätzungen und Vorstellungen der relevanten Akteure und Bürger*innen in den ausgewählten Regionen ermittelt.

In TP 4 übernimmt das ITAS maßgeblich die Erarbeitung von zielgruppenspezifischen und problembezogenen Handlungsalternativen als Gesamtergebnis des Projektverbundes. Die Handlungsempfehlungen von ENSURE sind das grundlegende und zentrale Ergebnis der zehnjährigen Forschungsarbeit im Projekt. Sie basieren auf einem dialogischen Wissenstransferprozess sowie auf den technisch-wissenschaftlichen Ergebnissen des TP 1, die sowohl die Arbeiten in TP 2 und TP 3 als auch die Ergebnisse aus den Phasen I und II berücksichtigen. Auf diese Weise werden Fachexpertise und interdisziplinäre Projektergebnisse zusammengeführt und aufbereitet. Der Prozess der Formulierung dieser Handlungsempfehlungen wird durch den projektinternen und -externen Dialog mit Ziel- und Interessengruppen und durch Austausch mit dem Wissenschaftlichen Beraterkreis (WBK) des Projekts begleitet. Die Handlungsempfehlungen werden validierte, lösungsorientierte und handlungsleitende Optionen für die verschiedenen Adressaten von ENSURE bereitstellen, um diese bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen in den Bereichen der Energieversorgung, des Stromnetzes und der Energiewende, in denen sie handeln und agieren, zu unterstützten.

Kontakt

Dr. Witold-Roger Poganietz
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-28180
E-Mail