Neue Forschungsgruppe „Sylvanus“

Steigende Temperaturen, Dürreperioden und Schadstoffe bedrohen Wälder weltweit. Nach Wegen ihre Resilienz zu verbessern, sucht die ITAS-Forschungsgruppe Sylvanus. Ihr Ziel ist es dabei, die technische mit der gesellschaftlichen Perspektive zu verbinden.
Viele Wälder leiden unter den Folgen des Klimawandels. Strategien sie widerstandsfähiger zu machen, entwickelt die neue Forschungsgruppe Sylvanus
Viele Wälder leiden unter den Folgen des Klimawandels. Strategien sie widerstandsfähiger zu machen, entwickelt die neue Forschungsgruppe Sylvanus. (Bild: Yulian Alexeyev / Unsplash)

Nur noch 21 Prozent des Baumbestands in Deutschland sind vollkommen gesund. Noch nie war der Zustand der hiesigen Wälder schlechter. Zu diesem Ergebnis kommt die soeben veröffentlichte Waldzustandserhebung 2020.

Um den Wald und seine ökologische Vielfalt auch künftig zu erhalten und zum Klimaschutz beizutragen, ist eine Umwandlung von Baumbeständen unerlässlich. Mit dieser Herausforderung beschäftigt sich am ITAS seit Anfang des Jahres die neue Arbeitsgruppe „Sylvanus – Erhöhung der Resilienz und Vermeidung von Zielkonflikten bei Waldumwandlungen“.

Die Forschenden untersuchen beispielsweise Möglichkeiten, Monokulturen durch Mischwälder mit neuen Baumarten zu ersetzen. Die Gruppe beschäftigt sich dabei auch mit der Frage, wie beim Waldumbau Zielkonflikte vermieden werden können – etwa zwischen Artenreichtum und wirtschaftlichem Ertrag. Sylvanus hat darüber hinaus auch die gesellschaftliche Dimension des Themas Wald im Blick. Waldbesitzende, politisch Verantwortliche, aber auch Bürgerinnen und Bürger werden in die Forschung einbezogen.

Erste Projekte zu Waldbränden und Stadtwäldern

Erste Projekte sind bereits vor der Gründung der Gruppe angelaufen. Bei GrüneLunge untersuchen die Forschenden am Beispiel Karlsruhes, wie sich die Resilienz von Bäumen in Stadtgebieten verbessern lässt. Im Projekt ErWiN steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich Waldflächen schneller von extremen Hitzebelastungen und Feuern erholen können.

Leiter von Sylvanus ist der Forstwissenschaftler Somidh Saha. Er arbeitete mehrere Jahre als Förster in Indien, bevor er an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg promovierte und als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Seit 2017 beschäftigt sich Somidh Saha am ITAS unter anderem mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Fragen urbaner Ökologie. Mit seiner Ernennung zum KIT Associate Fellow im Oktober 2020 kann er Doktorarbeiten an der Fakultät für Bauingenieur-, Geo- und Umweltwissenschaften des KIT betreuen. (25.02.2021)

Weiterführende Links:

  • Webseite der Forschungsgruppe Sylvanus