Bestimmung der Belastbarkeits- und Innovationsanforderungen für den Transfer von Windkrafttechnologie auf Grundlage deutscher und brasilianischer Vorschläge

Projektbeschreibung

Der Fokus auf technischen Innovationen bringt brasilianische und deutsche Unternehmen (Branchen), politische Institutionen und Forschungseinrichtungen zusammen. Im Energiesektor haben diese Akteure schon immer gemeinsame Projekte verfolgt, um den Handel mit Technologien in Zeiten kritischer globaler Entwicklungen hinsichtlich der Energiewende voranzubringen.

Brasilien ist ein demokratischer Staat mit zunehmendem Bewusstsein für die Rechte der Zivilgesellschaft, vor allem wenn die Regierung autokratisches Verhalten zeigt. In Deutschland spielen Umweltthemen bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen eine größere Rolle. Im Rahmen der jüngsten brasilianisch-deutschen Zusammenarbeit haben sich neue Möglichkeiten eröffnet. Brasilien hat im Jahr 2022 den rechtlichen Rahmen für die Offshore-Windenergie festgelegt. Die von brasilianischen öffentlichen Einrichtungen häufig betonten positiven Aspekte sind der langfristige wirtschaftliche Erfolg, der Fortschritt des Landes und das hohe Vertrauen in die Legitimität der deutschen Politik- und Marktstrategien. Deutsche Hersteller von Windkraftanlagen und Bauteilen sind daran interessiert, die entsprechende Technologie nach Brasilien zu exportieren. Der Technologieexport verschafft deutschen Unternehmen besseren Zugang zu den benötigten Ressourcen, da die Anlagen vor Ort aufgestellt werden müssen. Ressourcennachfrage und die damit verbundenen Umweltauswirkungen werden von vielen Beteiligten in Brasilien nicht als Problem angesehen.

Die für den Bau von Windkraftanlagen erforderlichen Ressourcen sind in Brasilien vorhanden, aber die Minen befinden sich häufig in der Nähe von Gemeinden und empfindlichen Ökosystemen. Um die Umweltbelastung zu verringern, könnte Urban Mining, d.h. die Nutzung sekundärer Rohstoffe, eine Alternative sein, die jedoch den Aufbau neuer Logistikketten mit unbekannten Auswirkungen auf die beteiligten Akteure erfordert.

Die Dissertation untersucht sowohl die Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien als auch zwischen den beteiligten Akteuren in beiden Ländern unter Berücksichtigung ihrer Interessen und Präferenzen im Hinblick auf die künftige Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Windkrafttechnik, da sie in Zukunft das Rückgrat des brasilianischen Energiesystems bilden soll.

Erkenntnisse aus diesem Dissertationsprojekt sollen transdisziplinäre Gemeinschaften unterstützen, d. h. Akademiker und Nichtakademiker, vertreten durch Forschende und Akteur*innen. Innovative Denkweisen sollen sie dabei unterstützen, die Vorschläge beider Länder transparent zu machen, um so die Anforderungen oder die zu erfüllenden Rahmenbedingungen für Projekte festzulegen, bei denen der Technologietransfer von gegenseitigem Interesse ist. Resilienz und Innovation sind die beiden Begriffe, die zur Bestimmung jener strukturellen Anforderungen untersucht werden, die sich auf die Entscheidungen der Akteure auswirken. Das können z. B. private Unternehmen, Erstausrüster, politische Institutionen, Nichtregierungsorganisationen, Forschungseinrichtungen und Organisationen sein.

Administrative Daten

Referent: Dr. Witold-Roger Poganietz und Dr. Maryegli Fuss
Koreferent: Prof. Dr. Armin Grunwald
Doktoranden bei ITAS: siehe Promovieren am ITAS

Kontakt

Danieli Braun Vargas, M.Sc.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe

Tel.: 0721 608-22420
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