Mit Reallaboren zur Transformation in Richtung Nachhaltigkeit

Reallabore haben sich vor allem im deutschsprachigen Raum als Orte transdisziplinärer Forschung und Innovation etabliert. Ein von ITAS-Forschenden mitherausgegebenes Sonderheft von GAIA erweitert den Blick um den internationalen Stand der Forschung.
Cover der GAIA Sonderausgabe
(Quelle: oekom)

Reallabore haben mittlerweile ein breites Anwendungsspektrum – von der Stadtentwicklung über die Energie- und Mobilitätswende und die Biodiversitätsforschung bis hin zu risikoreichen Feldern wie künstliche Intelligenz, Robotik, autonomes Fahren und medizinische Grundversorgung.

Allen gemeinsam ist der Ansatz, dass Forschende zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern konkrete Transformationsansätze in Richtung Nachhaltigkeit entwickeln. Die gesellschaftlich relevanten Auswirkungen dieser praxisorientierten Arbeit besser zu verstehen, wird auch deshalb immer wichtiger, weil Reallabore in Forschung, Politik und Förderung zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Das Sonderheft „Impacts of Real-world Labs in Sustainability Transformations“ der Zeitschrift GAIA bietet anhand verschiedener Fallbeispiele einen Überblick über die Wirkungen, Strategien und Mechanismen von Reallaboren. Es stellt methodische Fortschritte vor und identifiziert Potenziale zur Förderung erwünschter Wirkungen von Reallaboren.

Das am ITAS beheimatete Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT) sowie das KIT-Zentrum Mensch und Technik (MuT) sind mit Felix Wagner, Oliver Parodi, Pia Laborgne (alle KAT/ITAS) und Richard Beecroft (MuT/KIT) im siebenköpfigen Herausgeberteam vertreten.

Das Sonderheft enthält neben dem Editorial drei weitere Artikel mit ITAS-Beteiligung.

Das Herausgeberteam stellt den Ansatz der „Leverage Points“ (Hebelpunkte) als analytisches Element vor, um Reallabore hinsichtlich ihres systemischen Veränderungspotenzials einordnen zu können. Unter dieser Perspektive untersuchen die Autorinnen und Autoren auch zwei langjährige Fallbeispiele (Schäpke et al.: „Gaining deep leverage? Reflecting and shaping impacts of real-world labs through leverage points“).

Ebenfalls am Sonderheft beteiligt sind Daniel Lang (als Ko-Autor von Wanner et al.: „Impacts of urban real-world labs. Insights from a co-evaluation process in Wuppertal-Mirke informed by structuration theory“) und Annika Weiser (mit Daniel Lang bei Bernet et al.: „Impacts beyond experimentation – Conceptualising emergent impacts from long-term real-world laboratory processes“).

Das Sonderheft basiert auf der 2022 vom ITAS durchgeführten Konferenz „Nachhaltig wirken – Reallabore in der Transformation“ in Karlsruhe, die gemeinsam mit dem Netzwerk Reallabore der Nachhaltigkeit organisiert wurde. (03.04.2024)

Weiterführende Links: