Wissenschaftsartikel, der die Welt verändert

Forschende des ITAS haben ein Monitoring System entwickelt, mit dem sich die Nachhaltigkeit der Energiewende überprüfen lässt. Ihre dazugehörige Veröffentlichung wurde nun ausgezeichnet – von der „Change the World“-Initiative des Springer Nature-Verlags.
ITAS-Monitoring System zur sozio-technischen Energiewende
"Nur noch kurz die Welt ändern" – Potenzial dafür sehen die Chief Editors von Springer Nature im Monitoring System des ITAS zur sozio-technischen Energiewende. (Bild: pexels / CC0)

Die Transformation des Energiesystems von fossilen und nuklearen hin zu erneuerbaren Energieträgen ist eine wichtige Herausforderung zur langfristigen Sicherung eines menschenwürdigen Lebens für künftig 8 bis 10 Milliarden Menschen. Der Wandel bleibt nicht auf technische Infrastrukturen wie Kraftwerke, Stromleitungstrassen und Stromspeichern beschränkt. Auch im sozialen und ökonomischen Bereich zeichnen sich wichtige Veränderungen ab. So entwickelt sich die festgelegte Rollenverteilung im Energiebereich hin zu „Prosumern“, die Energie konsumieren, diese aber auch selbst produzieren.

Gleichzeitig verändern der Bezug von Ökostrom oder die Gründung von Energiegenossenschaften die „Energiewelt“. Darüber hinaus ist die Energiewende Auslöser sozialer Konflikte, etwa aufgrund des größeren Flächenverbrauchs von Windfarmen, Photovoltaikfeldern oder Energiepflanzenanbau gegenüber den zentralisierten Großkraftwerken des alten Energiesystems.

Indikatoren für soziotechnischen Wandel

Um es den politisch Verantwortlichen zu ermöglichen, den Wandel an der soziotechnischen Schnittstelle systematisch zu betrachten, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ITAS ein Monitoring System entwickelt. Das Team – Christine Rösch, Klaus-Rainer Bräutigam, Jürgen Kopfmüller, Volker Stelzer, Annika Fricke und Patrick Lichtner – hat dazu 45 Indikatoren formuliert, u.a. in Bezug auf Akzeptanz, Partizipation oder Energiearmut. Zielwerte für 2020, 2030 und 2050 ermöglichen es der Bundesregierung, nachzuvollziehen, ob es einen Wandel in die richtige Richtung gibt, und ob er sich mit einer ausreichenden Geschwindigkeit vollzieht. Die Basis für diese Bewertung ist das am ITAS entwickelte Konzept der systematischen Nachhaltigkeitsbewertung, das „Integrative Konzept Nachhaltiger Entwicklung – IKoNE" (PDF).

Erstmals vorgestellt haben die Forschenden ihr Monitoring Konzept im Januar 2017 im Journal Energy, Sustainability and Society. Im Juni 2018 haben es Chefredakteurinnen und -redakteure der Springer Nature Journals in eine Liste von Beiträgen mit dem „Potenzial die Welt zu ändern“ aufgenommen. (05.07.2018)

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