Rückblick: PACITA-Konferenz in Berlin

Zum Abschluss des EU-Projektes PACITA trafen sich vom 25. bis 27. Februar 2015 rund 350 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Stakeholder sowie Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus 38 Nationen.
Patricia Lips, MdB

Die vom ITAS organisierte Konferenz im Umweltforum Berlin wurde von der Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags, Patricia Lips eröffnet. In 50 Sessions diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Titel „The Next Horizon of Technology Assessment“ aktuelle Forschungsfragen der Technikfolgenabschätzung. Naomi Oreskes, Professorin an der US-amerikanischen Harvard-Universität, veranschaulichte in ihrer Keynote am Beispiel der Klimaforschung, wie in den USA die Diskreditierung der Wissenschaft durch politische Lobbygruppen gelingen konnte. Dennoch seien die USA nach wie vor von einer ungebrochenen Technikgläubigkeit („Technofideism“) dominiert. Was die Technikfolgenabschätzung, insbesondere auch die in Europa institutionalisierten (parlamentarischen) TA-Einrichtungen dem entgegensetzen können, war Gegenstand zahlreicher Vorträge während der dreitägigen Konferenz.

Roger Pielke Jr., Professor an der Universität von Colorado (USA), reflektierte in seiner Keynote „Technology Assessment as Political Myth?“ über das Zusammenspiel von Technikfolgenabschätzung und Politik. Wie werden wissenschaftliche Forschungsergebnisse in politische Prozesse aufgenommen? Und wie bringen sich Wissenschaft und Politik jeweils in wissenschaftspolitische Diskurse ein?

Wie die Stärkung auf Wissen basierter Entscheidungsprozesse auch in Europa gelingen könne, war Gegenstand zahlreicher thematischer Sessions. Dabei wurde methodisch unter anderem darüber reflektiert, wie das Wissen von Bürgerinnen und Bürgern in Verfahren der Technikfolgenabschätzung integriert werden könne. Diese Forderung findet sich ‑ neben anderen ‑ auch im Abschluss-Manifest des Projekts „Parliaments and Civil Society in Technology Assessment“ (PACITA): „Citizens in Europe have a democratic right to be heard about the technological development, since technology is strongly influencing their lives.” Das Manifest ist auf der Projekt-Website verfügbar. Geplant ist außerdem ein Tagungsband, der im Sommer 2015 erscheinen soll. (10.03.2015)

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