Armin Grunwald
Vortrag auf dem Workshop „Der implantierte Mensch“, Universität Tübingen, am 02.12.2006
Abstract
Das Eindringen von Technik in den menschlichen Körper, sei dies durch Organsubstitute, durch Prothesen oder durch andere medizinisch-Iebenswissenschaftliche Entwicklungen wird häufig als nicht bezweifelbares Indiz für die zunehmende Technisierung des Menschen genommen. Dabei findet sich die aus der Geschichte der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wahrnehmung der Technik bekannte Dualität von Technisierungshoffnungen einerseits (z. B. im Hinblick auf die Überwindung von gesundheitlichen oder körperlichen Defiziten, aber auch in Bezug auf eine Erweiterung von Körperfunktionen ("enhancement")) oder Technisierungsbefürchtungen andererseits (wie z. B. Verlust an Individualität, Emotionalität und Spontaneität, aber auch Sorgen vor zunehmenden Kontrollmöglichkeiten) wieder.
Die Selbstverständlichkeit, mit der von der Technisierung des Menschen in Bezug auf technische Schnittstellen zum Gehirn geredet wird, ist jedoch zu hinterfragen. Zunächst wird auf eine weitgehend unbeachtete Unterscheidung aufmerksam gemacht: Technisierung des Menschen als
Diese Unterscheidung wird auf technische Schnittstellen zum Gehirn bezogen. Dabei werden folgende Thesen vertreten: