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Bechmann, G.

Technikfolgenabschätzung als problemorientierte Forschung.

Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Tagung: TA und Politikberatung, 13.-14. März 1997

Zusammenfassung:

Ein kritischer Blick zurück auf die Anfänge der TA-Diskussion (Daddario) zeigt, daß sich sowohl das TA-Konzept als auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen es entworfen wurde, im Laufe der Zeit verändert haben. Trotz der Vielfalt und vielleicht der Irrwege, die der Ta-Gedanke aufweist, ist der Kern des Konzepts, die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Folgenreflexion der wisschenschaftlich-technischen Entwicklung erstaunlich modern geblieben. Der Folgenbegriff, so scheint es, verarbeitet eine dreifache Erfahrung der Moderne: 

Gesellschaftlich:
    Aufgrund der funktionalen Differenzierung treten Handlungen und ihre Folgen
    räumlich und zeitlich auseinander (Luhmann).
Wissenschaftlich:
    Wissen wird zur dominierenden Handlungsgrundlage und erzeugt
    Reflexivität der sozialen Realität (Giddens).
Institutionell:
    Vorsorge und Frühwarnung werden zu wichtigen Aufgaben des politischen
    Systems und es entsteht ein Bedarf nach antizipativem und
    interdisziplinärem Wissen (Beck).
Rekonstruiert man die TA-Debatte unter diesem Blickwinkel, so zeigt sich, daß TA-Anschluß an eine interdiziplinäre, problemorientierte Forschung findet, die eine neue Form der Wissensproduktion neben der Anwendungs- und Grundlagenforschung bildet.

Im Vortrag werden die wesentlichen Charakteristika der problemorientierten Forschung dargestellt: Umgang mit Unsicherheit, Hypothetizität des Wissens, Verschmelzung von Fakten und Werten. Abschließend wird nach der politischen Funktion der problemorientierten Forschung gefragt.

Stand: 17.08.98 - Bemerkungen und Kommentare bitte an: Gotthard Bechmann
Anschrift:
Gotthard Bechmann
Forschungszentrum Karlsruhe
Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS)
Postfach 3640
76021 Karlsruhe
Tel.: +49 (0) 721 / 608 - 22705
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