Die verfahrenstechnische Eignung, die Kosten und die Umweltbewertung der Behandlungsoptionen sind von der Art und Menge der zu behandelnden Abfallfraktionen abhängig. Die Daten über Herkunft, Menge und regionale Verteilung des organischen Abfallaufkommens werden beispielhaft für Baden-Württemberg dargestellt. Durch die Feinauflösung auf Kreisebene werden die regionalen Unterschiede beim Abfallaufkommen sichtbar und die Ergebnisse einfacher auf andere Regionen ähnlichen Zuschnitts übertragbar. Den Mengenabschätzungen folgen Ausarbeitungen zu den verfahrensspezifischen Abfall- oder Reststofferfassungssystemen, zur verfahrenstechnischen Eignung der Verfahren und zu den damit verbundenen Erfassungs- und Behandlungskosten sowie Umwelteinflüssen.
Abschließende Aussagen über die ökologischen Aspekte der Verfahren sind ohne Bewertungshilfen nicht möglich, da die Behandlungsverfahren sowohl Umweltvorteile als auch Umweltnachteile besitzen. Zur besseren Beurteilung von Umweltaspekten werden auf der Basis quantitativ oder qualitativ gewichtender Kriterien verschiedene Bewertungshilfen für zehn wichtige umweltrelevante Merkmalen ausgearbeitet. Der Flächenverbrauch, die Abwasser-, Geruchs- und Keimbelastung sowie die Nährstoffgehalte und der verfahrensspezifische Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen werden auf der Basis des Vermeidungskostenansatzes bewertet. Das Torfsubstitutionspotential und die Umweltbelastungen durch organische Schadstoffe und Schwermetalle werden einer vergleichenden qualitativen Gewichtung unterzogen. In der Gesamtbewertung stellt sich die energetische Nutzung in Biobrennstoffanlagen als das aus Kosten- und Umweltgründen zu bevorzugende Behandlungsverfahren für Grünabfälle mit hohen TS-Gehalten dar. Die Präferenzen zur Behandlung von strukturschwachen, feuchten Bio- und Grünabfällen sind komplexer. In der Arbeit werden anhand der verfahrenstechnischen Eignung, der Kosten und der Bewertungshilfen für umweltrelevante Aspekte Behandlungsempfehlungen für verschiedene Abfallfraktionen abgeleitet.