Christoph Revermann

Europäische Wissensgesellschaft – Potenziale des eLearning

Berlin: trafo verlag 2009, Network – Cultural Diversity and New Media, Vol. 12, ISBN 978-3-89626-707-8, 264 Seiten, 22,80 EUR
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EDITORIAL DER HERAUSGEBER

Die Reihe e-Culture wurde zu Beginn des Jahres 2004 auf Initiative des European Network of Cultural Diversity and New Media (CULTMEDIA) begründet. Anliegen des Netzwerks ist die weitergehende Analyse der Veränderungen kultureller Praxen (etwa Nutzungsmuster, Nutzungsmotivationen und Nutzungssituationen), die im Zusammenhang mit der Anwendung der so genannten Neuen Medien, vor allem des Internet stehen. Die Forschung zur netzbasierten Kommunikation hat sich in den letzten Jahren ähnlich rasant entwickelt wie das Internet selbst. Die Relevanz dieses relativ neuen Forschungsfeldes ergibt sich auch aus der großen Bedeutung, die dem Internet für mehrere wichtige gesellschaftliche Trends (wie z. B. die Globalisierung) beigemessen wird. Der Wandel, der aus diesen Trends folgt, wird oft als ein umfassender Kulturwandel eingeschätzt, mit Auswirkungen auf alle Lebensbereiche moderner Gesellschaften.

Infolge seiner disziplinären Zusammensetzung konzentriert sich das Netzwerk in seiner Arbeit auf die philosophische und kulturwissenschaftliche, auf die psychologische und sozialwissenschaftliche sowie auf die kommunikations- und informationswissenschaftliche Ebene. Fokus der Untersuchung ist dabei stets die Frage, wie die Möglichkeiten und Auswirkungen des Internet hinsichtlich neuer Formen der Information, Kommunikation und Kooperation im Bereich der "Kultur des Alltäglichen" einzuschätzen sind.

Die Reihe e-Culture dient der Vorstellung von Forschungs- und Arbeitsergebnissen im Bereich Neue Medien und Kultur. Sie soll einen Kristallisationspunkt für auf diesem Gebiet Tätige darstellen – innerhalb wie außerhalb des CULTMEDIA-Netzwerks.

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Der vorliegende 12. Band "Europäische Wissensgesellschaft - Potenziale des eLearning" basiert auf mehreren umfangreichen Studien, die durch das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in den Jahren 2004 bis 2008 als Ergebnis eines umfassenden Monitorings vorgelegt worden sind. Die Erträge dieser Studien – mit einem Umfang von insgesamt 1.000 Seiten – wurden in eine "handlichere" Form gebracht. Leitmotivisch dafür war, einerseits an den Band 8 der "e-Culture"-Reihe "e-Learning? – e-Learning!" (erschienen im Jahr 2007) anzuknüpfen, um Kontinuität in der Beschäftigung mit dieser Thematik zu verdeutlichen. Andererseits sollte ein Zusammenhang mit dem Forschungsfeld 3 "Wissen und Wirtschaft" des CULTMEDIA-Netzwerks hergestellt werden. Dieses Forschungsfeld erschließt mit Hilfe der Leitfrage "Was verändert sich unter dem Einfluss der neuen Medien im Verhältnis von Wissen und Wirtschaft?" die sozio-ökonomische Dimension der o. g. zentralen Fragestellung des Netzwerks.

In den vergangenen Jahren hat sich das e-Learning unter inhaltlichen und technischen Gesichtspunkten kontinuierlich weiterentwickelt, und sein Einsatz ist in allen Bildungsbereichen intensiviert worden. Dabei entstanden nicht nur neue Lehr- und Lernangebote, es wurden auch neue Bildungs- und Lernkonzepte sowie Organisationsformen erprobt und entsprechende Hardware und praktikable Lernmaterialien erstellt. Das wird im vorliegenden Band systematisierend reflektiert. Die vier Beiträge beschreiben und analysieren die Implementierungs- und Rahmenbedingungen eines effektiven Einsatzes der e-Learning-Instrumentarien, sie verdeutlichen Potenziale, weisen Entwicklungsmöglichkeiten auf und identifizieren die Einsatzbedingungen. Zugleich werden Hemmnisse und Defizite sichtbar gemacht sowie Handlungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten erörtert. e-Learning – so wurde im den genannten Band 8 einleitenden Beitrag formuliert – bedeutet einen hohen Anspruch "an die Technikgestaltung ebenso wie an die Implementierung didaktischer Lösungen, an die Schaffung einer aufnahmefähigen ‚Umwelt' ebenso wie an die Motivation potenzieller Nutzer, an den wissenschaftlichen Vorlauf ebenso wie an die staatliche Förderung. Nur wenn es gelingt, diese Aufgaben synchron anzugehen, wird e-Learning gegenüber dem traditionellen ‚face-to-face'-Konzept des Lernens einen Mehrwert nicht nur versprechen, sondern auch ermöglichen."

Der vorliegende Band verdeutlicht auch die Fortschritte, die in den zurückliegenden Jahren auf diesem Gebiet erreicht wurden…

Für die Herausgeber
Gerhard Banse

 

Erstellt am: 13.05.2009 - Kommentare an: webmaster