Armin Grunwald

Kann und soll man den Menschen verbessern?
Neue wissenschaftliche Utopien und ethische Fragen

Vortrag an der Volkshochschule Karlsruhe, anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Forschungszentrums Karlsruhe, im Jubiläumsjahr 2006, am 28.11.2006


Abstract

Der technische Fortschritt hat die Verfügungsmacht des Menschen immer weiter ausgedehnt. Mit dem Zusammenwachsen von Biotechnologie, Nanotechnologie, Hirnforschung und den Informationstechnologien eröffnen sich neue Dimensionen: Der menschliche Körper und seine mentalen Fähigkeiten erscheinen, wenigstens in der langfristigen wissenschaftlichen Utopie, als technisch veränderbar. So könnten z.B. die Sinnesorgane des Menschen wie Auge oder Ohr „verbessert“ werden, und es könnten durch direkte Verbindungen zwischen dem Gehirn und informationsverarbeitenden technischen Systemen gänzlich neue Mensch-Maschine-Schnittstellen geschaffen werden. Solche technischen "Verbesserungen" des Menschen gehen weit über die etablierten Ansätze der „heilenden“ medizinischen Disziplinen hinaus und werfen neuartige ethische Fragen auf. Neben dem Vorantreiben der wissenschaftlich-technischen Entwicklung ist es auch Aufgabe der Wissenschaften, frühzeitig im Dialog mit der Öffentlichkeit derartige Herausforderungen zu reflektieren.


Erstellt am: 08.11.2006 - Kommentare an: webmaster