Technikgestaltung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Armin Grunwald (Hrsg.)
Berlin: Springer 2003, ISBN: 3-540-00658-3, 251 Seiten, 39,95 Euro



Vorwort des Herausgebers Buchcover

Technikfolgenabschätzung und Technikgestaltung gehören zusammen. Technikfolgenabschätzung ist nur sinnvoll, wenn das erarbeitete Folgenwissen und ihre Bewertungen in Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse, also in Elemente der Zukunftsgestaltung eingehen können. Angesichts der gegenwärtigen verwirrenden Situation einerseits vieler gestaltungsskeptischer Stimmen, vor allem aus Politik- und Sozialwissenschaften, aber auch aus der Wirtschaft, andererseits aber wachsender Erwartungen an die Technikgestaltung, vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit, stellt es für Technikfolgenabschätzung eine Verpflichtung dar, sich mit den Möglichkeiten und Grenzen von Technikgestaltung zu befassen.

Als ich Ende des Jahres 2001 von der Berufung auf die SEL-Stiftungsprofessur für interdisziplinäre Studien an der Technischen Universität Darmstadt erfuhr, bedurfte es keiner langen Überlegung, genau diese Fragen in den Mittelpunkt meiner Zeit an der TUD zu stellen. Die Vorlesung "Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Technikgestaltung" war direkt den theoretischen Grundlagen und den wissenschaftlichen Annäherungen an dieses Feld gewidmet. Im Forschungskolloquium wurden konkrete interdisziplinäre Projekte aus der TUD vorgestellt und lebhaft diskutiert, in denen Beiträge zur Gestaltung von Technik für die zukünftige Gesellschaft geleistet werden.

Als Abschlussveranstaltung meiner Zeit als SEL-Stiftungsprofessor an der TUD fand am 24./25. Oktober 2002 in Darmstadt die Tagung "Technikgestaltung zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Interdisziplinäre Annäherungen" statt. Diese Tagung stellt den Kern der Kontroversen zur Möglichkeit von Technikgestaltung in die Mitte der Diskussion: handelt es sich um Wunschdenken, oder, und in welcher Weise, kann der Begriff der Technikgestaltung konstruktiv mit Inhalt gefüllt werden? In Form von zehn Vorträgen mit Diskussion und einer Podiumsdiskussion wurde diese Frage intensiv zwischen den etwa 70 Teilnehmern und den Referenten diskutiert. Auf diese Tagung geht das vorliegende Buch zurück.

Das Erscheinen des Buches bietet Anlass, mit Dankbarkeit an meine Darmstädter Zeit zurückzudenken. Dank sei zunächst der SEL-Stiftung für die Gastprofessur, in deren Rahmen das intensive Sommersemester 2002, die Abschlusstagung und damit die Realisierung dieses Buchprojektes fiel. Dank gebührt weiterhin der Technischen Universität Darmstadt für die effektive und angenehme administrative Unterstützung, vor allem durch Frau Sundermann und Frau Effer. Dem Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung (ZIT) möchte ich ganz herzlich danken für die organisatorische Unterstützung vor Ort. Vorlesung, Kolloquium und Abschlusstagung wären ohne die tatkräftige Mitarbeit von Herrn Dr. Gerhard Stärk; Geschäftsführer des ZIT, und seinen Mitarbeitern, besonders Frau Beate Koch, nicht denkbar gewesen. Die redaktionelle Betreuung des vorliegenden Buches lag bei Frau Heike Krebs in den allerbesten Händen.

Besonderen Dank möchte ich allen sagen, mit denen ich während meiner Darmstädter Zeit intensive wissenschaftliche Diskussionen führen konnte. Stellvertretend für die Teilnehmer der Vorlesung, des Forschungskolloquiums und der Abschlusstagung möchte ich Herrn Rainer Finckh, Herrn Dr. Jan C. Schmidt und Herrn Dr. Gerhard Stärk vom ZIT, Herrn Dr. Wolfgang Liebert und Herrn Prof. Wolfgang Bender von IANUS und Herrn Prof. Peter Euler nennen. Es war für mich eine intensive Zeit des Lehrens und Lernens, und ich wünsche mir und erwarte dies auch, dass die während der Zeit der Stiftungsprofessur begonnene Kooperation weitergeführt werden kann.

Karlsruhe, im März 2003

Armin Grunwald




Stand: 11.08.2003 - Kommentare an:     Armin Grunwald