Prof. Dr. Armin Grunwald Forschungszentrum Karlsruhe Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) Postfach 3640 D-76021 Karlsruhe oder Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen |
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Die These, die zum Verhältnis von argumentativer und formaler Legitimation vertreten und begründet wird, ist zweistufig:
Es zeigt sich im Verhältnis von argumentativer und formaler Legitimation folgendes Paradox: in anstehenden Entscheidungen hat die durch Verfahren legitimierte Entscheidungsfindung Vorrang. Ihre Resultate gelten (wenigstens im Prinzip) auch dann, d. h. werden in Praxis umgesetzt, wenn sie argumentativ angreifbar sind. Umgekehrt dürfen sich ihre Ergebnisse nicht allzuweit von den Ergebnissen argumentativer Rationalität entfernen - sonst werden Resultate nicht als legitim anerkannt. Die argumentative Rationalität bildet die "regulative Idee", an der sich die legitimationserzeugenden Verfahren zu orientieren haben.
Diese Argumentationsstruktur wird auf partizipative Ansätze der Technikfolgenabschätzung bezogen. Daraus lassen sich operative Schlussfolgerungen für Defizite und mögliche Erweiterungen dieser Ansätze ableiten.