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Elektronische Kommunikation im Projekt Elektronische Zahlungssysteme (PEZ) - Auswertung zum Diskussionsforum EZI-L und Dokumentation des Newsletters EZI-N

Ulrich Riehm und Knud Böhle
Karlsruhe: Forschungszentrum Karlsruhe
(Wissenschaftliche Berichte FZKA 6207, Juli 1999)


Teil 1: Auswertung zum Diskussionsforum EZI-L

2   Entwicklung von EZI-L

2.1 Konzeption: Liste mit Newsletter

Unter den E-Mail-Listen kann man zwei Haupttypen unterscheiden. Auf der einen Seite existieren reine Distributionslisten. Das können z.B. Produktankündigungen eines Unternehmens, Update-Hinweise eines Softwarehauses oder auch die Versendung redaktioneller Inhalte, z.B. in Form eines Newsletters, sein. [1] Die Empfänger dieser Listen sind rein passiv und können selbst keine Beiträge in die Liste einspeisen (Broadcast-Prinzip; "one-to-many"). Auf der anderen Seite steht der Typ der offenen Diskussionsliste. Jeder Teilnehmer ist in gleicher Weise berechtigt, an alle Listenteilnehmer Mitteilungen zu versenden. [2] Zwischen diesen beiden Polen gibt es eine Vielzahl von Mischungen unterschiedlichster Ausprägung (z.B. moderierte Diskussionslisten). [3]

Die technische Funktionsfähigkeit einer E-Mail-Liste im Internet allein ist natürlich keine Gewähr für ihren (wie auch immer zu messenden) Erfolg. Es sind genügend Beispiele bekannt, bei denen die E-Mail-Liste den gewünschten Kreis an (aktiven) Teilnehmern nicht erreicht, kein ausreichend informativer und interessanter Informationsaustausch zustande kommt oder die Teilnehmer in der Datenflut der Beiträge (mit eventuell zweifelhafter Qualität) zu ertrinken drohen. Da wir uns auf kein etabliertes Interessentennetz oder eine Institution (Verband, Verein) mit einschlägiger Kompetenz auf dem Gebiet "elektronischer Zahlungssysteme im Internet" berufen und stützen konnten, zudem auf diesem Fachgebiet zunächst keinen Namen hatten, schien es uns angezeigt, die Attraktivität der ins Leben zu rufenden Diskussionsliste durch einen regelmäßig erscheinenden Newsletter zu fördern, der exklusiv über die E-Mail-Liste verteilt würde. Der Newsletter, der in diesem Band vollständig abgedruckt ist, sollte 14-tägig immer an einem festen Tag (freitags) erscheinen, was in der Zeit von Oktober 1997 bis September 1998 mit insgesamt 20 Nummern, bei einigen urlaubsbedingten Pausen, weitgehend eingehalten werden konnte.

Generell verfolgten wir mit der Etablierung der dann EZI-L genannten Liste drei Ziele:

  1. Ein Netz von Interessierten an Fragen der elektronischen Zahlungssysteme im Internet (im deutschsprachigen Raum) zu schaffen;
  2. Ergebnisse unseres Forschungsprojektes möglichst schnell bekannt zu machen und zielgenau an die interessierten Kreise zu adressieren und zur Diskussion zu stellen;
  3. den Akteuren und Betroffenen ein Forum zu bieten, um Anregungen an das Projekt heranzutragen, und damit im weitesten Sinne partizipative Elemente von TA aufzugreifen.

2.2 Werbung und Teilnehmerzahlen

Da wir unsere E-Mail-Liste nicht an eine "Fachgruppe" einer wissenschaftlichen Vereinigung oder eines einschlägigen Verbandes anbinden oder quasi als Fortsetzung einer Tagung oder eines Workshops etablieren konnten (letzteres war beispielsweise bei dem schon erwähnten Netzforum der Fall), waren Alternativen für die Werbung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt. Der Eintrag in Verzeichnisse von E-Mail-Listen [4] wurde in beschränktem Umfang vorgenommen, ist allerdings ungeeignet für die Erreichung einer kritischen Masse in einer relativ kurzen Zeit. So "bewarben" wir unsere neue Liste hauptsächlich über einen E-Mail-Verteiler von ca. 60 Personen, der in etwa dem im Projekt aufgebauten Expertennetz entsprach (im Rahmen des Projektes hatten wir im Zeitraum Mai bis Dezember 1997 ca. 60 Personen befragt [5] ); außerdem machten wir EZI-L über die "benachbarten" E-Mail-Listen Netzforum, GIR-L, VIS, Krypto und später noch VirtWirt bekannt. [6] Diese "Werbeaktion" begann am 15.10.1997. Am 17.10. verschickten wir die erste Nummer unseres Newsletter EZI-N ebenfalls an diesen Verteiler. Dabei war unser Eindruck, daß die 60 von uns direkt verschickten Werbemails zwar in dem einen oder andern Fall direkt zu einer Teilnahme an EZI-L führten, in den meisten Fällen jedoch überraschend indirekt wirksam wurde, und in kurzer Zeit erstaunlich viele Anmeldungen von Personen außerhalb des direkt angeschriebenen Kreises zur Folge hatte. Bereits Ende Oktober 1997, 14 Tage nach Eröffnung der Liste, hatten sich 206 Teilnehmer subskribiert.

Das vielbeschworene, für das Internet angeblich typische exponentielle Wachstum läßt sich bei den Teilnehmerzahlen an EZI-L zwar nicht feststellen, aber ein bis heute relativ kontinuierlicher (linearer) Zuwachs von rund 100 Teilnehmern pro Vierteljahr. Ende Februar 1999 waren 746 Teilnehmer subskribiert. Insgesamt hatten sich in diesem Zeitraum 1219 Personen angemeldet und sich 473 wieder aus der Liste abgemeldet (vgl. die Abb. 1 und die Tabelle 1).

Abb. 1: Entwicklung der Teilnehmerzahlen bei EZI-L von Oktober 1997 bis Februar 1999

 

Tabelle 1: Entwicklung der Subskribentenzahlen bei EZI-L

Monat Anmeldungen Abmeldungen Teilnehmer kumuliert
  Oktober 1997 208         2         206                  
  November 1997 71         16         261                  
  Dezember 1997 40         20         281                  
  Januar 1998 54         11         324                  
  Februar 1998 43         18         349                  
  März 1998 48         32         365                  
  April 1998 54         15         404                  
  Mai 1998 55         20         439                  
  Juni 1998 71         25         485                  
  Juli 1998 65         36         514                  
  August 1998 71         39         546                  
  September 1998 77         38         585                  
  Oktober 1998 59         40         604                  
  November 1998 61         51         614                  
  Dezember 1998 35         21         628                  
  Januar 1999 123         40         711                  
  Februar 1999 84         49         746                  
  Summe 1.219         473         746                  

Es zeigt sich auch, daß der Wegfall des Newsletters ab September 1998 nicht zu einem Abflachen der Zuwachszahlen bei den Teilnehmern - und wie die folgenden Analysen zeigen werden - auch nicht zu einem Abflachen der Aktivität auf der Liste geführt hat.

2.3 Entwicklung der Beiträge und Beteiligung der Teilnehmer

1.016 Beiträge (E-Mails) gingen im betrachteten Zeitraum Oktober 1997 bis Februar 1999 über die Liste. Während es im ersten Monat (Oktober 1997) nur neun waren, wurden einen Monat später bereits 66 Beiträge über die Liste verschickt. Der (vorläufige) Spitzenwert wurde ein Jahr später im November 1998 mit 145 Beiträgen erreicht (knapp fünf Beiträge pro Tag). Im Durchschnitt waren es 60 Beiträge pro Monat (oder zwei pro Tag), wobei es, wie die Tabelle der monatlichen Beiträge zeigt (vgl. Tabelle 2), große Schwankungen gab. Phasen der relativen Ruhe wechselten sich mit Phasen häufigen Informationsaustausches und heftiger Diskussion ab (vgl. auch Abb. 2).

Von den 1.219 insgesamt im Zeitraum Oktober 1997 bis Februar 1999 angemeldeten Personen waren 232 mit mindestens einem Beitrag auch selbst in der Liste aktiv, also fast jeder Fünfte (19 Prozent). [7] Ob man dieses Aktivitätsniveau als eher hoch oder gering einschätzt, ist aufgrund mangelnder Vergleichszahlen schwer zu beurteilen. Stegbauer und Rausch geben zwar für ihre Untersuchung eine Rate von einem Drittel aktiver Teilnehmer an, ohne aber das genaue Berechnungsverfahren aufzudecken. Aus der Befragung der GIR-L-Teilnehmer ergab sich, daß 30,4 Prozent der Befragten eigene Themen "gepostet" und 57 Prozent auf solche Themen geantwortet hatten. Auch hier ist eine unmittelbare Vergleichbarkeit aufgrund der anderen Erhebungsmethode (Befragung, Rücklauf 34,3 Prozent) und der Selbstselektion der Antwortenden, unter denen sich vermutlich deutlich mehr aktiven Teilnehmer befinden als untern den Nichtantwortenden, nicht gegeben. [8] Zu vermuten ist auch, daß Teilnehmer eher akademisch ausgerichteter Diskussionsforen "aktiver" sind, als Teilnehmer aus Unternehmen. Vergleicht man die 19 Prozent aktiver Teilnehmer bei EZI-L etwa mit der Diskussionsbeteiligung in größeren Veranstaltungen (Betriebsversammlungen, Wahlveranstaltungen etc.) oder der Rate der Leserbriefschreiberinnen und -schreiber unter den Zeitungslesern, dann erscheint dieses Aktivitätsniveau durchaus als beachtlich.

Abb. 2: Entwicklung der Anzahl der Beiträge je Monat in EZI-L

 

Tabelle 2: Entwicklung von Beiträgen, Subskribenten und aktiven Teilnehmern

Monat Beiträge Teilnehmer kumuliert Beiträge je Teilnehmer aktive Teilnehmer Beiträge je aktivem Teilnehmer
 Oktober 1997 9    206        0,04        4        2,25         
 November 1997 66    261        0,25        29        2,28         
 Dezember 1997 38    281        0,14        20        1,90         
 Januar 1998 54    324        0,17        25        2,16         
 Februar 1998 18    349        0,05        7        2,57         
 März 1998 89    365        0,24        38        2,34         
 April 1998 62    404        0,15        35        1,77         
 Mai 1998 46    439        0,10        26        1,77         
 Juni 1998 49    485        0,10        23        2,13         
 Juli 1998 79    514        0,15        37        2,14         
 August 1998 87    546        0,16        51        1,71         
 September 1998 87    585        0,15        35        2,49         
 Oktober 1998 83    604        0,14        47        1,77         
 November 1998 145    614        0,24        53        2,74         
 Dezember 1998 22    628        0,04        19        1,16         
 Januar 1999 41    711        0,06        27        1,52         
 Februar 1999 41    746        0,05        30        1,37         
 Summe (über
 alle Monate)
1.016    8.062        2,23        506        30,07         
Monatsschnitt 60    474        0,13        29,8        2,01         

Dabei zeigt sich, eigentlich nicht überraschend, eine deutliche Schiefverteilung der aktiven Teilnehmer, was die Häufigkeit ihrer Beiträge angeht. 50 Prozent der insgesamt 1.016 Beiträge kamen von 17 Personen (7 Prozent der aktiven 232 Teilnehmer) (vgl. die Tabelle 3). Die Tabelle 4 zeigt unter einer anderen Perspektive das gleiche Phänomen. Wie gruppieren sich die Teilnehmer nach der Zahl der je verschickten Beiträge? Rund die Hälfte der aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer (48 Prozent) haben nur einen Beitrag an die Liste geschickt; 19 Prozent jeweils zwei Beiträge, 24 Prozent 3 bis 9 Beiträge und neun Prozent zehn und mehr Beiträge. Diese Verteilung entspricht im übrigen weitgehend derjenigen von Bosnjak u.a. Nach deren Analyse der Daten des Mailarchivs von GIR-L hatten von insgesamt 335 Absendern 51 Prozent nur einen Beitrag geschickt, 20 Prozent zwei Beiträge, 21 Prozent 3 bis 9 Beiträge und 8 Prozent 10 Beiträge und mehr. [9]

Tabelle 3: Konzentration der Beiträge auf wenige Teilnehmer (Quartile)

 Personen  Anteil Beiträge in EZI-L (n=1.016)
4      25 %                    
13      26 - 50 %                    
43      51 - 75 %                    
172      76 - 100 %                    
232      100 %                    

 

Tabelle 4: Anzahl der verschickten Beiträge je Teilnehmer

Anzahl Beiträge je Teilnehmer Teilnehmer
Teilnehmer    absolut       Prozent       Prozent   
10 und mehr           aktive (N=232)     20      9      2     
3-9        56      24      5     
2        45      19      4     
1        111      48      9     
1 und mehr        232      100      19     
0            passive 886      -      73     
1.016            alle 1.219      -      100     

In Tabelle 2 wurden zwei Indizes berechnet, die ebenfalls über das Aktivitätsniveau der Teilnehmer im zeitlichen Verlauf informieren. Einerseits die Anzahl der Beiträge je subskribiertem Teilnehmer (für jeden Monat) und andererseits die Anzahl der Beiträge je aktivem Teilnehmer (für jeden Monat). Beide Kenngrößen sind relativ unabhängig voneinander. So gab es im Monat Februar 1998 etwa mit 0,05 Beiträgen je Teilnehmer einen sehr geringen, im gleichen Monat dagegen mit 2,57 Beiträgen je aktivem Teilnehmer den zweithöchsten Wert. Weitergehende Hypothesen über diese Zusammenhänge zu bilden, ist aufgrund der vorliegenden Daten kaum möglich. Die Zunahme der Teilnehmerzahlen in einer Liste führt nicht automatisch zu einer Zunahme der Beiträge, und mehr aktive Teilnehmer müssen nicht automatisch zu mehr Beiträgen insgesamt führen. Zu vermuten ist, daß die Aktivierung wesentlich von der Entwicklung der Inhalte abhängt, also der Formulierung "zündender" Themen. [10]

Im folgenden geht es darum, herauszuarbeiten, inwieweit es gelungen ist, thematische Schwerpunkte, Kristallisationspunkte der Diskussion, zu organisieren, oder ob die Beiträge der Liste mehr oder weniger unverbunden nebeneinander stehen. Dazu setzen wir bei den "formalen" Daten des Betreff-Feldes (Subject) des "Mail-Header" an. [11] Es finden sich insgesamt (bei 1.011 Beiträgen mit einem Eintrag im Betreff-Feld) 447 unterschiedliche "Betreff-Themen" - im einschlägigen Jargon auch "threads" genannt (vgl. Tabelle 5).

Tabelle 5: Verteilung der Betreff-Themen auf die Beiträge

Beiträge pro Betreff-Thema Beiträge in EZI-L (n=1.011; Quartile) Betreff-Themen (n=447)
7 und mehr               25 %             5 %              
4 bis 7               26-50 %             12 %              
2 bis 4               51-75 %             23 %              
1               76-100 %             60 %              
    100 %              

Das Betreff-Thema "Zahlungssysteme" (aus dem November 1998, das bei einer genaueren inhaltlichen Betrachtung in eine Reihe von Subthemen aufzuspalten wäre, was in der Inhaltsanalyse dann auch gemacht wurde), stellt den Maximalwert mit 26 Beiträgen. Der Mittelwert liegt bei 2,3 Beiträgen pro Betreff-Thema. Ein Viertel der Beiträge bezieht sich auf 5 Prozent der Betreff-Themen und wurde in sieben oder mehr Beiträgen behandelt. Ein weiteres Viertel der Beiträge bezieht sich auf 12 Prozent der Betreff-Themen und wurde in vier bis sieben Beiträgen aufgegriffen. Das dritte Viertel der Beiträge bezieht sich auf 23 Prozent der Betreff-Themen und wurde in zwei bis vier Beiträgen jeweils behandelt. Das verbliebene Viertel der Beiträge umfaßt diejenigen Betreff-Themen, die nicht wieder aufgegriffen wurden, singuläre Nachrichten und unerwiderte Kommunikationsangebote also (vgl. Tabelle 5). Die Schiefe der Verteilung ist wiederum nicht verwunderlich. Nicht jedes Thema zieht die Aufmerksamkeit mehrerer Teilnehmer auf sich und eignet sich für Rückfragen und Diskussion. Deutlich zeigen aber bereits diese Zahlen, daß sich in EZI-L themenzentrierte Diskussionen entwickeln konnten.

Die Art der Beiträge und deren Verknüpfung sollen im folgenden etwas näher untersucht werden. Die bisher benutzten "formalen" Daten des "Logfiles" reichen dafür allerdings nicht mehr aus.

2.4 Inhaltsanalyse der Beiträge in EZI-L

Uns interessiert im folgenden, welche Sorten von Beiträgen in EZI-L verbreitet wurden, wie stark ihre Verknüpfung untereinander und die Beteiligung der Teilnehmer dabei war. Dazu wurden für drei Monate alle Beiträge (wie sie im Archiv der Liste abrufbar sind) [12] nach einem Kategorienschema ausgewertet. Der erhebliche Aufwand für die inhaltsanalytische Auswertung der Beiträge machte eine Berücksichtigung des gesamten Untersuchungszeitraums nicht möglich. Die ausgewählten drei Monate - November 1997, Mai 1998, November 1998 - decken ein Jahr EZI-L von der Anfangsphase von EZI-L bis zur Endphase des Projektes im engeren Sinne (nicht von EZI-L) ab. Der Monat November 1997 ist im übrigen der erste Monat nach dem Start der Liste Mitte Oktober, der mit 66 Beiträgen bereits leicht über dem Monatsdurchschnitt (60 Beiträge) liegt. Nach einem halben Jahr, im Mai 1998, liegen die Aktivitäten dagegen mit 46 Beiträgen unter diesem Monatsdurchschnitt. Nach einem Jahr, im November 1998, wird dagegen mit 145 Beiträgen der Spitzenwert im hier untersuchten Zeitraum bis Februar 1999 erreicht. Weitere Gesichtspunkte, wie die vermutete Qualität der Beiträge oder ähnliches, spielten bei der Auswahl der untersuchten Monate keine Rolle.

Das Auswertungsschema sieht insgesamt 23 Kategorien vor, die auf drei Blöcke aufgeteilt sind (vgl. Tabelle 6). Das Auswertungsschema macht deutlich, daß die hier vorgelegte Analyse in erster Linie an dem Vernetzungsaspekt und an einer Klassifizierung der Beitragsarten interessiert ist. Eine weitergehende Kategorisierung und Bewertung der Inhalte dieser Beiträge (mit Ausnahme der Einteilung in "thematische Einheiten") erfolgt nicht.

Thematische Einheiten und Vernetzung der Beiträge

Im Block "Vernetzung" wird in der 4. Kategorie formal geprüft, ob der Beitrag per "Reply-Funktion" des Mail-Programms entstanden ist (in diesem Fall wird im Feld "Subject" des "Mail-Header" in der Regel ein "Re:" oder etwas ähnliches ergänzt). Es wurde schon darauf hingewiesen, daß das Betreff-Feld nur ein unzureichendes Mittel für die inhaltliche Charakterisierung der Beiträge darstellt. Es wurde deshalb zusätzlich jeder Beitrag durchgelesen und die in ihm vorkommenden "thematische Einheiten" benannt und mit einer Nummer versehen in eine Themenliste eingetragen. Dieser zusätzliche Aufwand ist deshalb nötig, weil ein Betreff-Feld einen irreführenden Titel (oder gar keinen) enthalten kann oder in einem Beitrag eventuell mehrere Themen ("thematische Einheiten") angesprochen werden können.

Tabelle 6: Auswertungskategorien für die Inhaltsanalyse der Beiträge

 Formalia    1. Beitragsnummer
   2. Datum
   3. Absenderkennung
 Vernetzung    4. "Reply"
   5. Zuordnung zu einer oder
       mehreren thematischen Einheiten
   6. Beginn einer thematischen
       Einheit
   7. Fortsetzung einer thematischen
       Einheit
   8. Ende einer thematischen
       Einheit
 Beitragstypen  mit informierendem
 Charakter
 ohne ausdrückliche
 kommunikative Absicht
   9. Kurzinformation
 10. Bericht
        (z.B. von einer Tagung)
 11. Newsletter EZI-N
 12. Pressemitteilung,
       weitergeleiteter Bericht
 mit dialogischer Intention  13. Konkrete (kurze) Frage
 14. Konkrete (kurze) Anwort
 15. Allgemeine Frage
       ("Habe Interesse an")
 16. Diskussion eines komplexeren
       Sachverhalts
 17. Meinungsbeitrag
 persönlicher Art  18. Vorstellung, Eigenwerbung
 19. Persönliche Stellungnahme
 20. Beiläufige Bemerkung,
       "Zwischenruf"
 Sonstige  21. Administratives
 22. Wiederholung
 23. Fehlläufer,
       nicht für Liste bestimmt

Für die Abgrenzung dieser thematischen Einheiten sind strenge Regeln schwer angebbar. Sie fällt leicht, wenn in einem Beitrag, z.B. durch "außerdem" eingeleitet, offensichtlich ein ganz anderes Thema angesprochen wird. Man denke etwa an einen Diskussionsbeitrag über die Anonymität der GeldKarte, der mit dem Hinweis auf einen gerade entdeckten interessanten Artikel zu SET schließt. Schwieriger ist diese Abgrenzung bei enger beieinander liegenden Themenkomplexen. So gab es im November 1998 eine umfassende Diskussion, die unter dem allgemeinen Thema "Zahlungssysteme" begonnen hatte. Im Fortgang der Diskussion entwickelten sich dann relativ klar abgrenzbare, konkretere Unterthemen, wie z.B. "Kreditkartenabwicklung" oder "Micropayment", die neue Diskussionsstränge unter der alten allgemeinen Überschrift bildeten. Diese wurden dann als eigenständige "thematische Einheit" ausgewertet. Ein besonderes Problem stellten die 20 Ausgaben des Newsletter EZI-N dar. Dieser umfaßte jeweils 8 Artikel, die man eigentlich als eigenständige thematische Einheiten hätte zählen können. Dies wurde allerdings nur in den Fällen gemacht, in denen durch weitere Beiträge auf Artikel des Newsletter reagiert wurde. Dies kam insgesamt relativ selten vor (und da im November 1998 kein Newsletter mehr erschien, spielte es für diesen Monat auch keine Rolle mehr).

Zur besseren Veranschaulichung der Themen, um die es im Kontext dieser Liste und im folgenden geht, seien hier die "thematischen Einheiten" der drei untersuchten Monate aufgeführt (vgl. die Tabellen 7 bis 9). Die Tabellen zeigen das schon bekannte Phänomen, daß einige wenige Themen viele Beiträge auf sich ziehen, viele andere dagegen singulär bleiben. Im November 1997 waren es vor allem zwei von 13 Themen (15 Prozent, konkret die Frage eines Mindestbetrags bei Kreditkartenzahlungen und die Diskussion um die Anonymität bei der GeldKarte), die in der Hälfte aller Beiträge aufgegriffen wurden. Im Mai 1998 wurden vier von 15 Themen (27 Prozent) in der Hälfte der Beiträge, im November 1998 sechs von 33 Themen (18 Prozent) in etwas über der Hälfte der Beiträge behandelt. [13]

Tabelle 7: Thematische Einheiten im November 1997

Nr. Thematische Einheit In wie vielen Beiträgen aufgegriffen?
1          Semper-Projekt 1         
3          EC Konferenz Hamburg 1         
4          EZI-N Nr. 3 1         
6          Vom Euro zum Cybergeld 1         
7          Diplomarbeit Electronic Cash 1         
8          Umlaute 1         
11          Keine Attachments 1         
12          Artikel Geldpolitik 1         
15          Datenschutzbeauftragter 1         
17          Umlaute, Subject 1         
18          EZI-N Nr. 4 1         
19          SafePassage 1         
2          Geldkarte kompatibel 2         
20          E-Cash Mittelalter 2         
14          SET nötig 3         
16          Mondex und GeldKarte 3         
10          SET Pilot 5         
5          Internetsteuer 7         
9          Kreditkartenzahlungen Mindestbetrag 11         
13          Anonymität (GeldKarte) 25         
    Summe 70         

 

Tabelle 8: Thematische Einheiten im Mai 1998

Nr. Thematische Einheit In wie vielen Beiträgen aufgegriffen?
2          Zahlungssysteme 1         
5          Bargeldkopiermaschinen 1         
6          EZI Spanien 1         
11          IJEM neue Nummer 1         
13          GlobeSet/VISA Interoperability 1         
14          Pichler-Buch 1         
16          Termin EZI-N 1         
17          GlobeSet Merchant Serverer 1         
18          EZI-N 14 1         
2          ECash vor dem Aus? 1         
2          White Paper InTouch 1         
2          EZI-N 13 1         
3          Mindestreserve 2         
3          Vortrag von Kathrin Schier 2         
4          GlobeSet/IBM Interoperability 3         
5          Diplomarbeiten 3         
5          PDF-File 5         
5          Internet Kongreß 7         
10          Funktionsweise Geldkarte/edd 11         
    Summe 50         

 

Tabelle 9: Thematische Einheiten im November 1998

Nr. Thematische Einheit In wie vielen Beiträgen aufgegriffen?
2          Electronic Market Call for Paper 1         
13          Umsatzsteuer 1         
14          Electronic Market New Issue 1         
16          CfP ECommerce and Security 1         
20          Billing 1         
21          Kartenlesegerät für Geldkarte am PC 1         
23          ECash in Japan 1         
25          Keine Attachments auf der Liste 1         
32          Legal question for Micropayments 1         
33          Frames Security hole 1         
1          Internetshoppingumfrage 2         
4          Visa Purchasing 2         
6          Neuer Markt, neue Technik 2         
17          Digitale Signaturen in der Praxis 2         
18          EDI via E-Mail 2         
31          ECom-Konferenzen 2         
24          SET Erfahrungsbericht 3         
27          Liste für ISP und E-Com-Lösungen 3         
29          Zertifikat-Vielfalt 3         
30          OpenPGP 3         
5          Lohnt Fälschung von Micropayment 4         
11          Micropayment, Accounting 4         
15          digitale Güter (ESD) 4         
26          EU-Kommission: Rechtsrahmen E-Commerce 4         
12          Stornierungskosten 7         
10          CyberCash 9         
22          T-Online Billing 9         
7          Zahlungssysteme allgemein 10         
3          DigiCash am Ende? 12         
28          Authentifizierung ohne SET - Rechtsfrage 13         
8          Anonymität 14         
19          Hat eCharge Zukunft? 15         
9          Kreditkartenabwicklung 23         
    Summe 162         

Eine Auswertung der Beiträge nach den in ihnen vorkommenden thematischen Einheiten zeigt, was sich schon bei der Analyse der "Betreff-Themen" andeutete: die "Vernetzung" der Diskussion in EZI-L ist relativ stark. In allen drei Monaten bezogen sich mehr als 80 Prozent der nach thematischen Einheiten kategorisierten Beiträge auf mindestens einen weiteren Beitrag (November 1997 80 Prozent, Mai 1998 86 Prozent und November 1998 88 Prozent).

Beitragstypen

Die 15 verwendeten Beitragstypen (Kategorien 9 bis 23 aus Tabelle 6) lassen sich vier Gruppen zuordnen: Beiträge mit informierendem Charakter ohne offensichtliche Kommunikationsabsicht, Beiträge mit der Absicht in einen Dialog zu treten, Beiträge in denen die eigene Person oder das eigene Tun im Vordergrund steht und Beiträge anderer Art.

In der Gruppe der Beiträge mit informierendem Charakter unterscheiden wir (Kurz-)Informationen (Hinweis auf eine Veranstaltung, Veröffentlichung etc.), längere Berichte (z.B. zu einer Tagung), den von uns erstellten vierzehntägigen Newsletter EZI-N sowie übermittelte (oft auch "forwarded") Beiträge, die vom jeweiligen Absender nicht speziell für die Liste geschrieben wurden, sondern einer anderen Quelle entnommen wurden (z.B. Pressemitteilungen oder Beiträge aus anderen E-Mail-Listen). Diese letzte Kategorie kann in einer Mail-Liste durchaus eine gewisse Bedeutung haben. Werden die Teilnehmer damit aber überschwemmt (was durch die Segnungen der EDV-Technik ja leicht möglich ist), wird die Liste vermutlich einen schnellen Teilnehmerschwund erleben. In den drei betrachteten Monaten gab es dieses Problem nicht. In die Kategorie Pressemitteilung und weitergeleitete Beiträge fielen im Monat November 1997 1 von 70, im Mai 1998 5 von 50 und im November 1998 14 von 162 thematische Einheiten.

Bei den anderen informierenden Beitragstypen ragt die Kurzinformation mit 15 von 70 (21 %), 8 von 50 (16 %) bzw. 23 von 162 (14 %) thematischen Einheiten deutlich heraus (vgl. die Tabelle 10) [14] . Offensichtlich ist, daß längere Berichte, die speziell für die Liste erstellt wurden (typisches Beispiele: ein Tagungsbericht, eine Buchbesprechung, ein Erfahrungsbericht) nur sehr selten vorkamen.

Tabelle 10: Beiträge mit informierendem Charakter (Basis thematische Einheiten)

Typ des Beitrags November 1997 Mai 1998 November 1998
 absolut   Prozent   absolut   Prozent   absolut   Prozent 
  Kurzinformation 15    21    8    16    23    14   
  (längerer) Bericht 0    0    1    2    0    0   
  EZI-N 2    3    2    4    0    0   
  Pressemitteilung,
  weitergeleiteter
  Beitrag 
1    1    5    10    14    9   
  alle thematische
  Einheiten
70      50      162     

Geeignet scheint dagegen diese E-Mail-Liste für den schnellen Informationsaustausch und die Diskussion und Klärung von Sachverhalten. In dieser Gruppe haben wir fünf Fälle unterschieden:

  1. konkrete (kurze) Fragen,
  2. konkrete (kurze) Anworten,
  3. allgemeine Fragen ("Habe Interesse an ...?", "Wer hat Information zu ...?")
  4. Diskussionsbeiträge zur Klärung eines komplexeren Sachverhalts und
  5. Diskussionsbeiträge, in denen ausdrücklich eine persönliche Meinung zu einem Sachverhalt formuliert wird.

Die Verteilung in den drei Monaten zeigt die Tabelle 11:

Tabelle 11: Beiträge mit dialogischem Charakter (Basis thematische Einheiten)

Typ des Beitrags November 1997 Mai 1998 November 1998
 absolut   Prozent   absolut   Prozent   absolut   Prozent 
  konkrete Frage 12    17    11    22    30    19   
  konkrete Antwort 10    14    5    10    27    17   
  allgemeine Frage 0    0    1    2    0    0   
  Klärung eines
  Sachverhaltes
27    39    8    16    84    52   
  Meinungsbeitrag 24    34    11    22    58    35   
  alle thematische
  Einheiten
70      50      162     

Es zeigt sich, daß die Chancen auf eine konkrete Frage in kurzer Zeit eine konkrete Antwort zu bekommen (unabhängig vom "Wahrheitsgehalt" dieser Antwort) relativ hoch ist. Meist erfolgt die Antwort sogar am gleichen oder dem folgenden Tag. Allgemeine Fragen (vom Typ: welche Zahlungssysteme im Internet gibt es eigentlich) wurden dagegen relativ selten gestellt (und haben eher eine geringere Chance beantwortet zu werden). Auffallend ist der hohe Anteil an Beiträgen (im November 1997 mit 39 Prozent und im November 1998 mit sogar 52 Prozent), bei denen es über ein reines Frage- und Antwort-Schema hinaus um die Klärung eines komplexeren Sachverhalt geht. In diesen thematisch zentrierten Diskussionen (z.B. Mindestbeträge bei Kreditkartenzahlungen, Anonymität der GeldKarte, DigiCash am Ende?) fließen dann auch explizite Meinungsbeiträge ein (zwischen 22 und 35 Prozent der Beiträge), die ein zusätzliches und belebendes Element der Diskussion darstellen. Beide Beitragstypen gehören in der Regel auch zu den vergleichsweise längeren Beiträgen. So zeigt sich deutlich, daß die Liste in erster Linie für die Klärung von klar abgrenzbaren Sachfragen (Fakten) und für die Diskussion komplexerer Sachverhalte genutzt werden konnte.

In Grenzen hielten sich solche Beiträge, die wir in die Kategorie "Vorstellung" (mit Eigenwerbungscharakter) eingeordnet haben. In einigen Listen wird eine Kultur gepflegt, daß sich neue Teilnehmer bei ihrem ersten Beitrag explizit vorstellen. Dies gab es so in EZI-L nicht. Trotzdem gab es immer wieder Beiträge, in denen der Absender oder die Absenderin sich oder (häufiger) ein Arbeitsprodukt oder Arbeitsangebot vorstellte. Der "Werbungscharakter" ist meist offensichtlich, aber auch solange legitim, wie diese Mitteilungen im thematischen Rahmen der Liste bleiben und ihr Gewicht nicht zu groß wird. Es wurden dieser Kategorie im November 1997 fünf (sieben Prozent), im Mai 1998 sieben (14 Prozent) und im November 1998 fünf Beiträge (drei Prozent) zugeordnet (vgl. Tabelle 12). Die Tabelle zeigt auch, daß Beiträge, die eigentlich nur zufällig oder unbeabsichtigt auf die Liste gekommen sind (was z.B. leicht geschieht bei Nutzung des "Reply-Buttons", der automatisch den Beitrag an die Liste schickt, obwohl er vielleicht "privat" an den eigentlichen Absender gerichtet ist), nur selten vorkamen. Auch "administrative" Meta-Diskussionen (wie mit den Umlauten umgehen etc.) hielten sich in Grenzen. Eine gewisse Schutzfunktion übte hier die verwendete Listensoftware (Majordomo) aus, die z.B. verhinderte, daß nicht subskribierte Teilnehmer Beiträge an die Liste schicken konnten, oder daß An- und Abmeldewünsche bzw. -befehle, die auf der Liste selbst nichts zu suchen haben, herausgefiltert wurden (letzteres ist in anderen Listen teilweise eine häufige Beitragskategorie: "Wie kann man sich hier abmelden?").

Tabelle 12: Verteilung weiterer Beitragstypen (Basis thematische Einheiten)

Typ des Beitrags November 1997 Mai 1998 November 1998
 absolut   Prozent   absolut   Prozent   absolut   Prozent 
  Vorstellung /
  Eigenwerbung
5    7    7    14    5    3   
  Persönliche
  Stellungnahme
1    1    3    6    2    1   
  Nebenaspekt 2    3    1    2    7    4   
  Administratives 3    4    0    0    1    1   
  Wiederholung 2    3    0    0    0    0   
  Fehlläufer 0    0    1    2    1    1   
  alle thematische
  Einheiten
70      50      162     

Will man ein Resümee aus dieser Inhaltsanalyse ziehen, dann zeigt sich

Längere Ausarbeitungen speziell für die Liste wurden - mit Ausnahme von EZI-N - kaum angefertigt und waren eher selten Auslöser von Rückfragen, Kommentaren und Diskussionen. Die Hoffnungen, mit dem Newsletter EZI-N auch einen Kristallisationspunkt für Diskussionen zu schaffen, erfüllten sich so kaum. Es kann vermutet werden, daß diese Diskussion leichter zu Stande gekommen wäre, wenn wir die Beiträge aus EZI-N nicht als Newsletter vierzehntägig gebündelt, sondern jeweils einzeln an die Liste geschickt hätten.

Werbung ("spam") kam praktisch nie vor; Eigenwerbung aus dem thematischen Umfeld der Liste hielt sich in akzeptablen Grenzen. Belastet wurde die Liste ebenfalls nicht durch einen hohen Anteil an Metakommunikation, z.B. über die Frage, welche Beiträge in EZI-L angemessen seien oder zu technischen Aspekten ihrer Nutzung.

[1] Hervorhebenswerte Newsletter für die Sachgebiete Internet und elektronischer Handel sind z.B. die deutsche Übersetzung des Informationsdienstes Edupage durch den Stern
( http://www.stern.de/club/newsletter/info.html ), der Newsletter NUA Internet Surveys
( http://www.nua.ie/surveys ) oder der ECIN Newsletter zum elektronischen Handel
( http://www.electronic-commerce.org/service/index.html ).

[2] So z.B. beim Netzforum und bei GIR-L.

[3] Eine aktuelle Kurzeinführung in die Varianten von Mailing-Listen und ihre Funktion insbesondere im Kontext des betrieblichen Marketing gibt Wichmann: Einsatz von Mailing-Listen und Newslettern. Berlin: 1999. Wichmann unterscheidet bei den Mailing-Listen die beiden Hauptgruppen Newsletter und Diskussionsliste.

[4] Verzeichnisse von E-Mail-Listen finden sich u.a. bei
http://www.neosoft.com/internet/paml/
http://www.infobeat.com/
http://www.escribe.com/
http://www.findmail.com/
http://www.liszt.com/
http://www.lisde.de/
http://www.kbx.de/
http://www.kostenlos.de/newsletter/

[5] Vgl. die Liste der Interviewpartner in Böhle und Riehm: Blütenträume - Über Zahlungssysteminnovationen und Internet-Handel in Deutschland. Karlsruhe: 1998, S. 201-203.

[6] VIS ist eine Liste der GI-Fachgruppe "Verläßliche IT-Systeme", Krypto eine Liste zu den gesellschaftlichen Folgen von Kryptographie und VirtWirt, die an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Universität Witten/Herdecke entstand, stellt sich Fragen im Zusammenhang von Virtualität und Wirtschaft.

[7] Es wird hier etwas leichtfertig von Personen gesprochen, wo doch nur Daten zu E-Mail-Adressen vorliegen. Es mag Personen geben, die sich mehrfach an- und abmelden, andere, die ihre E-Mail-Adresse gewechselt haben oder auch gleichzeitig über mehrere E-Mail-Adressen verfügen und damit in der Liste vertreten sind. Darüber kann man zwar durch eine Inspektion der Logfiles des Mail-Servers Anhaltspunkte gewinnen, genaueres könnte man hierzu aber nur über eine Befragung der Teilnehmer erfahren. Insgesamt muß man also bei den verfügbaren Daten davon ausgehen, daß die Zahl der eingetragenen E-Mail-Adressen etwas über der Anzahl der beteiligten Personen liegt.

[8] Vgl. Stegbauer und Rausch: Die Konstitution sozialer Netzwerke durch Threads. In: Batinic, B.; Werner, A.; Gräf, L.; Bandilla, W. (Hrsg.): Online Research. Göttingen: 1999, S. 208; Bosnjak u.a.: Online-Forschung im deutschsprachigen Raum. Mannheim: 1998, S. 8.

[9] Bosnjak u.a.: Online-Forschung im deutschsprachigen Raum. Mannheim: 1998, S. 8.

[10] Damit ist nicht geklärt, unter welchen Bedingungen es zu diesen Initialzündungen kommt und wie die Dynamik von E-Mail-Listen sich typischerweise entwickelt. Solche Analysen könnten eventuell sinnvoll in den Kontext der "Agenda-setting-Forschung" gestellt werden, was unseres Wissens bisher noch nicht getan wurde.

[11] Wiederum ist anzumerken, daß keine Gewähr dafür besteht, daß der Inhalt des Beitrags eng mit dem im "Betreff" genannten Thema korrespondiert, und daß identische Diskussionsblöcke immer mit dem gleichen Betreff gekennzeichnet wurden. In all jenen Fällen allerdings, bei denen ein Teilnehmer auf einen Beitrag in EZI-L mit "Reply" (Antworten) reagiert hat, nimmt das E-Mail-Programm in der Regel den Betreff des Beitrags, auf den man sich bezieht, wieder mit in das "Subject-Feld" des neuen Beitrags mit auf.

[12] Mail an mit dem Befehl get ezi-l ezi-l.9711 (z.B. für das Archiv der Liste für den Monat November 1997). Nur Listenteilnehmer können das Archiv benutzen.

[13] Beiträge an EZI-L werden mehrfach gezählt, wenn sie mehreren thematischen Einheiten zugeordnet wurden.

[14] Bei den hier und im folgenden vorgenommen Prozentuierungen ist zu beachten, daß eine thematische Einheit mehreren Beitragstypen zugeordnet werden kann. So wenn z.B. eine konkrete Frage beantwortet, aber gleich eine weitergehende Frage gestellt wird; oder wenn innerhalb eines längeren Beitrags, der sich um die Klärung eines komplexeren Sachverhalts bemüht, auch eine kurze Fakteninformation gegeben wird. Die Addition der Prozentwerte ergibt deshalb in der Regel mehr als 100 Prozent.


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Stand: 09.03.2000 - Kommentare und Bemerkungen an: ulrich.riehm@kit.edu