TAB-Arbeitsbericht Nr. 114 zum Thema "Rohstoffe der Zukunft: Immer öfter vom Acker?" erschienen [29.10.2007]

Aus nachwachsenden Rohstoffen werden heute z.B. Biokraftstoffe hergestellt. Neben dieser energetischen Nutzung können nachwachsende Rohstoffe aber auch stofflich - d.h. ähnlich wie heute Erdöl - zunächst in eine breite Produktpalette überführt werden. Dies ist die Grundidee sog. Bioraffinerien, die zukünftig entstehen könnten. Heute gibt es bereits eine Palette an Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen, die zudem ein beachtliches Innovationspotenzial aufweisen (z.B. Verbundwerkstoffe aus thermoplastischen Kunststoffen und Holzfasern oder bioabbaubare Folien). Sie stoßen daher verstärkt auf industrielles Interesse. Vorteile einer zukünftig verstärkten stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe liegen neben dem sukzessiven Ersatz fossiler Rohstoffe auch in ihrem klimaneutralen Einsatz, da das in der Nutzungsphase freiwerdende CO2 in der Wachstumsphase aus der Atmosphäre "entnommen" wurde. Aus politischer Sicht rückt daher die Vision einer schadstoffarmen und ressourcenschonenden Versorgung mit Grundchemikalien und daraus hergestellten Produkten ins Blickfeld. Die stoffliche Nutzung zeichnet sich aber im Gegensatz zur energetischen durch eine hohe Komplexität hinsichtlich möglicher Erzeugungs- und Herstellungspfade und damit der verschiedenen Forschungs- und Anwendungsfelder aus. Diese im Überblick darzustellen und damit die Bandbreite an Möglichkeiten aufzuzeigen war ein Schwerpunkt des vorliegenden TAB-Arbeitsberichtes, der im Rahmen des TAB-Monitoring "Nachwachsende Rohstoffe" entstand. Die Einbeziehung der energetischen Nutzung nachwachsender Rohstoffe als Vergleichsebene macht zudem eine Einordnung der stofflichen in die gesamte Nutzung vorhandener Biomasseressourcen möglich, wodurch wesentliche Facetten der anstehenden Flächen- und Nutzungskonkurrenzen aufgezeigt werden. Überdies erfolgte explizit die Einbeziehung zukünftiger "Bioraffinerie-Systeme", die auch bei den im Bericht erfolgten ökologischen Analysen gesondert betrachtet werden.

Bibliographische Angaben:
Dagmar Oertel
Industrielle stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe
TAB-Arbeitsbericht Nr. 114, März 2007

Weiterführende Links:

  • Website des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) hier
  • Persönliche Homepage Dagmar Oertel