Citizen Science: Pilotprojekt zu Typ-1-Diabetes

Selbstentwickelte Systeme versprechen eine bessere Lebensqualität für Menschen mit Typ-1-Diabetes. In einem Pilotprojekt der Helmholtz-Gemeinschaft unterstützen Forschende die Betroffenen dabei, ihre Technologie selbst zu bewerten.
Do it yourself-System zur automatischen Regulierung des Blutzuckerspiegels
Bestandteile eines Do it yourself-Systems zur automatischen Regulierung des Blutzuckerspiegels. (Foto: Silvia Woll)

Typ-1-Diabetes geht als chronischer Zustand mit ständiger Selbstkontrolle und gesundheitlich riskanten Über- und Unterzuckerungen einher. Die Betroffenen können die potenziell schweren akuten und langfristigen Schädigungen auch mithilfe moderner technologischer Systeme nur schwer in den Griff bekommen.

Eine Alternative sind so genannte künstliche Bauchspeicheldrüsen-Systeme (englisch: (hybrid) closed-loop systems). Eine Gruppe von Betroffenen und ihren Angehörigen hat sich zusammengefunden, um selbstentwickelte Technologien zur automatisierten Insulinabgabe frei zur Verfügung zu stellen, da diese weit effizienter sind als die kommerziell angebotenen Versionen.

Betroffene in Forschung einbeziehen

Das Citizen-Science-Projekt „TeQfor1 – Auswirkungen technischer Systeme auf die eigene Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes“, kurz „TeQfor1“, will nun betroffene Bürgerinnen und Bürger in die wissenschaftliche Forschung einbinden. In den kommenden beiden Jahren stellt TeQfor1 Nutzenden dieser DIY-Technologien einen Ansatz zur Verfügung, um eine wissenschaftlich fundierte Bewertung ihrer Systeme nach ihren eigenen Kriterien zu ermöglichen. Hintergrund hierfür ist, dass es bislang kaum wissenschaftliche Studien gibt, die deren Wirksamkeit (z.B. Verbesserung von Blutglukosewerten sowie Lebensqualität) untersuchen.

Zu den Aufgaben des ITAS gehört es, die Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in die Lage zu versetzen, sich über ihre eigenen Kriterien von Lebensqualität auszutauschen. Die Teilnehmenden können jederzeit auf die Expertise des Projektteams zugreifen und sich zu aufkommenden methodischen und anderen Fragen zur Beurteilung der Technologien beraten lassen.

Projektpartner in dem von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten Pilotprojekt sind das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München sowie das GECKO Institut für Medizin, Informatik und Ökonomie der Hochschule Heilbronn. Im Projektverbund koordiniert das ITAS die wissenschaftlichen und technischen Arbeiten. (22.10.2019)

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