Globale TA auf Tagesordnung der UN

Wie kann Technikfolgenabschätzung helfen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen? Bei der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) berichtete Miltos Ladikas vom ITAS über das Ziel, ein weltweites TA-Netzwerk aufzubauen.
ITAS-Wissenschaftler Miltos Ladikas
ITAS-Wissenschaftler Miltos Ladikas (Quelle: ITAS / Archiv)
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(Quelle: UNCTAD CC BY-SA 4.0)

„Globale Probleme erfordern globale Antworten“, ist Miltos Ladikas überzeugt. Der Versuch, drängende Herausforderungen zu lösen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, sei zudem eng mit Wissenschaft und Technik verbunden. Die Technikfolgenabschätzung (TA) könne hier ein wichtiges Werkzeug sein, um die ökonomischen, sozialen und ökologischen Wirkungen zu antizipieren und richtige Entwicklungswege einzuschlagen, so der ITAS-Wissenschaftler.

Wie dieser Beitrag im Detail aussehen könnte, skizzierte der promovierte Sozialpsychologe am 14. Mai 2019 auf Einladung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) am Sitz der Vereinten Nationen in Genf.

Globale Initiative für gute TA-Praxis

Als problemorientierter Ansatz zur Bewertung neuer Technologien und forschungspolitischer Weichenstellungen könne TA zielführende und nachhaltige Optionen für Gesellschaft und Politik entwickeln, so Miltos Ladikas in seinem Vortrag. TA könne so dabei helfen, die oft fundamentalen Folgen von wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen im Sinne der Menschen zu gestalten.

Noch sei die Technikfolgenabschätzung jedoch zu stark auf die sozio-ökonomischen Bedingungen entwickelter Gesellschaften in Europa zugeschnitten. Aus diesem Grund haben jüngst TA-Institutionen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden eine globale Initiative gestartet. Ihr Ziel ist es, einen internationalen Konsens über grundlegende Elemente einer guten TA-Praxis zu erreichen und so die Basis für die gemeinsame Analyse von Schlüsseltechnologien zu schaffen. Partner der Initiative kommen beispielsweise aus Australien, China, Indien, Südkorea, Russland, Brasilien und den USA.

Resolution ermutigt Regierungen zu TA-Prozessen

Als Ergebnis der Konferenz hat der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen die „Technikfolgenabschätzung“ in seine aktuelle Resolution zu Science, technology and innovation for development aufgenommen. Das Papier ruft Regierungen weltweit dazu auf, mithilfe von TA ein gemeinsames Verständnis aller gesellschaftlichen Akteure von den Folgen eines schnellen technologischen Wandels herzustellen. (03.06.2019)

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